Jerusalem. Monatelang rätselte Israels Altertumsbehörde über das goldene Objekt. Ein Facebook-Nutzer löst das Rätsel. Spur führt nach Deutschland.

Seit Monaten hat Israels Altertumsbehörde über die Herkunft eines mysteriösen vergoldeten Objekts gerätselt. Dieses Objekt wurde auf einem antiken Friedhof in Jerusalem gefunden. Ein Facebook-Aufruf der Behörde brachte binnen weniger Stunden Gewissheit:

Der kegelförmige Gegenstand mit Rillen ist keine antike jüdische Reliquie, sondern ein sogenannter Isis-Beamer, der von der deutschen Firma Weber vertrieben wird und angeblich vor elektromagnetischer Strahlung schützen soll. Dies bestätigte Sprecherin Yoli Shwartz von der Altertumsbehörde am Mittwoch.

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Ein Friedhofsangestellter hatte nach dem Fund zunächst befürchtet, es handele sich um eine Bombe, und Sprengstoffexperten der Polizei gerufen.

„Die Schwarmintelligenz hat Erfolg gebracht“, schrieb die Altertumsbehörde nun auf ihrer Facebook-Seite. Micah Barak aus Italien habe das Rätsel um das Objekt gelöst. Als Belohnung sei er nach Jerusalem eingeladen worden. Zuvor seien Hunderte andere Lösungsvorschläge eingegangen: Ein Instrument zur Besamung von Kühen, ein Nudelholz, ein Teil einer Industriemaschine, ein Massagestab oder ein Kultobjekt aus dem antiken jüdischen Tempel.

Isis gelte in der ägyptischen Mythologie als Göttin der Heilung, Magie und Natur, hieß es in der Mitteilung der Behörde. Der nach ihr benannte Isis-Beamer wird in verschiedenen Größen zu Preisen von 75 bis zu 879 Euro angeboten. Er soll angeblich persönliche Energiefelder verbessern und wird nach Herstellerangaben gerne von Heilpraktikern und Feng-Shui-Beratern gekauft.

Wie das Objekt auf den Jerusalemer Friedhof gelangte, ist allerdings weiterhin unklar. „Wir hoffen, dass jene, die es auf dem Friedhof versteckt haben, sich bei uns melden und uns erklären, warum es in einem antiken Gebäude vergraben wurde und welchen Toten sie positive Energie verleihen wollten.“