Frankfurt/Main. In einem unterirdischen Bahnhof in Frankfurt gibt es eine Explosion, Menschen fliehen in Panik. Ein Ballon löste einen Kurzschluss aus.

Kleiner Ballon mit großer Wirkung: Ein Kurzschluss hat am vierten Adventssonnabend mitten in Frankfurt ein Verkehrschaos ausgelöst. Ein Heliumballon für Kinder war im unterirdischen S-Bahnhof Hauptwache in die Oberleitung geflogen, wie die Bundespolizei berichtete. Die Leitung fiel mit lautem Knall zwischen zwei Waggons herunter, es gab eine Explosion, Rauch bildete sich. Zwar wurde niemand verletzt, Reisende verließen den Bahnhof laut Polizei aber in Panik.

Wegen des lauten Knalls beim Kurzschluss hätten alle versucht, schnell aus dem Bahnhof herauszukommen, sagte eine Bundespolizei-Sprecherin. Der S- und U-Bahn-Verkehr musste zunächst komplett eingestellt werden - an einem der verkaufsstärksten Samstage im Jahr mitten in der Innenstadt.

Nach rund einer Stunde wurde eines von zwei Gleisen nach Angaben der Bundespolizei wieder freigegeben. Die Züge fuhren dann wieder vom Hauptbahnhof in Richtung Innenstadt. Die Oberleitung musste jedoch noch einige Stunden lang repariert und eine Lok abgeschleppt werden. Seit 21.30 Uhr war die komplette Strecke nach Bahn-Angaben dann wieder frei. Es habe nur noch einige Verspätungen gegeben, sagte eine Sprecherin.

Wer den Ballon steigen gelassen hatte, war zunächst offen. Die Deutsche Bahn erklärte: „Das ist in den letzten Monaten häufiger passiert, in München, Stuttgart und Frankfurt. Diese mit Metall beschichteten Ballons dürfen laut Hausordnung nicht mit in die Bahnhöfe genommen werden.“ Stoßen sie an die Oberleitung der S-Bahn mit 15.000 Volt Spannung, gibt es einen Kurzschluss.

In Frankfurt häufen sich S-Bahnstörungen durch Heliumballons. Der Tunnel unter der Innenstadt ist eine der meistbefahrenen Bahnstrecken Deutschlands. Die Bundespolizei spricht bereits gezielt Eltern und Kinder mit Ballons an. Für einen „gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr“ drohen auch bei Unwissenheit eine Geldstrafe oder bis zu zwei Jahre Gefängnis.