Seit zehn Jahren gibt es den Adventskalender “1001 Weihnachts-Traum“ im Sortiment - und plötzlich hagelt es Kritik.

Ein Adventskalender mit orientalischen Motiven katapultierte den Süßwarenhersteller Lindt mit einem Schlag mitten in einen Shitstorms - und das, obwohl der Kalender "1001 Weihnachts-Traum" schon lange im Sortiment ist, zehn Jahre, um genau zu sein. Bisher hatte sich wohl auch niemand an dem Kalender in historischer Umgebung gestört, stimmt ja auch alles - Jesus von Nazareth war Jude, und geboren wurde er im Nahen Osten.

2015 jedoch, mit Pegida, Terror und Flüchtlingsdebatte, finden sich ziemlich schnell ein Haufen erzürnter Internetnutzer, vereint in einem Sturm der Entrüstung - und eine in etwa genauso starke Gegenbewegung, die Lindt und den Kalender in Schutz nimmt. "Lindt kaufe ich nicht mehr. Ein muslimischer Kalender ist die Verdrängung unserer Weihnachtstradition" auf der einen Seite. "ich frag mich ja immer wo die ganzen Bekloppten alle herkommen. Natürlich hieß Jesus Kevin-Ronny und kam aus Freital, und die heiligen drei Könige kamen mitm Trabbi um´s Eck gefahren, um ihm Bautzner Senf und Pulsnitzer Pfefferkuchen zu überreichen..." auf der anderen.

Lindt reagierte schnell und nüchtern: "Die Verpackung stellt eine Visualisierung der damaligen lokalen Lebensumstände dar. Dazu gehört auch Architektur und Kultur wie diese in der orientalischen Welt zu Christi Geburt gewesen sein könnte.." - und dass man "kulturellen Hintergrund des Weihnachtsfestes" respektiere, stehe außer Frage.