Trollhättan . Ein bei der rassistisch motivierten Schwertattacke kurz vor Halloween verletzter Lehrer erlag seinen Verletzungen.

Das Grauen kam kurz vor Halloween: ein Maskierter drang mit einem Schwert bewaffnet in eine Schule im schwedischen Trollhättan ein und stach gezielt auf Schüler und Lehrer mit Migrationshintergrund ein. Zwei Menschen kamen bei dem rassistischen Angriff im Oktober ums Leben - jetzt kommt eien weiteres Opfer dazu: Ein Lehrer erlag den Verletzunge, die er bei dem Angriff davongetragen hatte. Das bestätigte die Polizei der Zeitung „Dagens Nyheter“.

Was war geschehen?

Kurz vor zehn Uhr drang ein schwarz gekleideter, schlanker Mann mit einer Darth-Vader-Maske und mit Kopfhörern, aus denen laute Musik dröhnte, in die Kronan-Schule mit rund 400 Schülern im westschwedischen Trollhättan ein.

Der 21-Jährige hatte zwei Waffen in den Händen. „Es handelt sich um ein großes Messer, eine Art Schwert und ein weiteres Messer“, sagte ein Polizeisprecher. Der Täter tötete damit einen Lehrer im Eingangsbereich und verletzte einen weiteren Lehrer. Dann ging er in die Schule. Er klopfte an die Türen der Klassenzimmer. Zwei Schüler im Alter von 11 und 15 Jahren öffneten. Der Täter verletzte beide schwer.

Die meisten Lehrer reagierten schnell und verschlossen die Klassenzimmer, in denen sie unterrichteten. Bei der Polizei ging um kurz nach 10 Uhr ein Notruf ein. Als die Beamten eintriefen, griff der 21-Jährige auch sie an. Die Polizei schoss den Mann nieder. Inzwischen ist der Täter identifiziert.

Attentäter erlag seiner Schussverletzung

„Vor der Schule waren massenweise Eltern, Schüler und Polizisten. Viele weinten, und waren unglaublich besorgt um ihre Kinder“, sagte eine Mutter der Zeitung „Aftonbladet“. Ihre Erleichterung sei riesig gewesen, als ihre Tochter gegen 12 Uhr unverletzt aus dem Gebäude kam. Alle Schüler wurden vor dem Austritt aus dem Gebäude von der Polizei erfasst – deshalb hatte es so lange gedauert, bis die Kinder hinaus durften.

Während der Zustand des niedergestochenen 15-Jährigen nach Notoperationen am Nachmittag stabil war, verstarb der 11-Jährige im Krankenhaus. Der Täter hatte ihm in die Brust und in die Leber gestochen. Der verletzte Lehrer schwebte auch am späten Nachmittag noch in Lebensgefahr, er hat erhebliche Wunden im Unterleib. Der Täter starb am Nachmittag im Krankenhaus. Er erlag seiner Schussverletzung in der Brust.

Spekulationen über Motive

Über mögliche Motive wollte die Polizei keine Auskünfte geben. In der Wohnung des Täters habe man allerlei Anhaltspunkte gefunden, wolle diese aber nicht kommentieren, hieß es auf einer Pressekonferenz am späten Nachmittag.

In schwedischen Medien wird darüber spekuliert, ob der Täter, der angeblich selbst nicht auf die Kronan-Schule gegangen ist, rechtsradikal gewesen sei. Auf die Kronan-Schule gehen vor allem Kinder aus Einwandererfamilien. Der Täter soll zumindest rechtsradikale Facebook-Seiten geliked haben, hieß es. Er könne ein Anders-Breivik-Nachahmer gewesen sein. Breivik hatte 2011 in Oslo und auf der norwegischen Insel Utøya insgesamt 77 Menschen getötet.

Angriffe in Schulen


DEUTSCHLAND, September 2009: Schwer bewaffnet läuft ein 18 Jahre alter Gymnasiast an seiner Schule in Ansbach (Bayern) Amok und verletzt 15 Menschen teils schwer.   


DEUTSCHLAND, März 2009: In seiner früheren Realschule in Winnendenbei Stuttgart und auf der Flucht erschießt ein 17-Jähriger 15Menschen und sich selbst.


FINNLAND, September 2008: Ein 22-Jähriger stürmt in der Kleinstadt Kauhajoki in eine Berufsschule, tötet neun Mitschüler sowie einen Lehrer. Danach erschießt sich der 22-jährige Waffennarr selbst.


FINNLAND, November 2007: Ein 18 Jahre alter Abiturient erschießt inTuusula sechs Mitschüler, eine Krankenschwester und die Schulleiterin. Dann tötet er sich mit einem Kopfschuss.


DEUTSCHLAND, November 2006: In Emsdetten (NRW) schießt ein 18-Jähriger in seiner früheren Schule vier Schüler und den Hausmeister an. Dann erschießt er sich.


DEUTSCHLAND, April 2002: Am Erfurter Gutenberg-Gymnasium erschießt ein 19-Jähriger zwölf Lehrer, zwei Schüler, die Sekretärin und einen Polizisten. Dann tötet er sich selbst.


SCHOTTLAND, März 1996: Ein Arbeitsloser richtet im schottischen Dunblane ein Massaker an. In einer Grundschule erschießt er 16 Kinder, ihre Lehrerin und dann sich selbst.


FRANKREICH, Dezember 1995: Polizisten beenden eine Geiselnahme in einer Grundschule bei Paris unblutig. Der geistig verwirrte Kidnapper hatte 30 Kinder und eine Lehrerin in seiner Gewalt

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