Bonn. Der 35-Jährige hatte einen Supermarktkunden mit der Spritze angegriffen, der ihn nach einem Diebstahl stellen wollte.

Mit einer verseuchten Hepatitis-Spritze hat ein 35-Jähriger im vergangenen Juni einen Supermarktkunden angegriffen und verletzt. Vor dem Bonner Landgericht wurde der Mann nun wegen schweren räuberischen Diebstahls sowie gefährlicher Körperverletzung zu sieben Jahren Haft verurteilt. Außerdem wird der drogenabhängige und vielfach vorbestrafte Angeklagte in einer Entzugsklinik untergebracht.

Der Mann war Anfang Juni in einem Bonner Supermarkt beim Diebstahl von drei Paketen Kaffee erwischt worden. Er drohte dem Filialleiter mit der Spritze und konnte zunächst entkommen. Als ihn aber ein 34-jähriger Kunde auf dem Parkplatz zu stellen versuchte, griff der an Hepatitis C erkrankte Angeklagte wieder zur Spritze und stach dem Kunden in die Wange, bevor er flüchten konnte. Das Opfer wurde in einer Klinik versorgt, der Verdacht auf Aids konnte schnell ausgeschlossen werden. Mit der Angst vor einer Ansteckung musste er allerdings mehrere Monate leben.

Hepatitis C ist eine heimtückische Leberinfektion, die im schlimmsten Fall tödlich endet. Die Erkrankung verläuft vom Betroffenen zunächst oft völlig unbemerkt. Die Viren werden vor allem durch Blut übertragen. Die Inkubationszeit von Hepatitis C beträgt 2 bis über 20 Wochen.