Sydney. Das Mädchen verbrannte mit zwei weiteren jungen Menschen bei dem gemeinsamen Versuch, ein Pferd vor den Flammen zu retten.

Unter den vier Toten des verheerenden Buschbrands in Australien vom Dienstag ist nach Angaben der örtlichen Polizei auch eine 19 Jahre alte Deutsche. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur soll die junge Frau aus dem Nordosten Niedersachsens stammen. Wie die Zeitung „The West Australian“ berichtete, starb sie mit zwei anderen Ausländern bei dem Versuch, ein Pferd vor dem Flammentod zu bewahren. Demnach luden die drei während des Buschbrandes das Pferd auf einen Anhänger. Mit dem Gespann wollten sie anschließend von der Farm fliehen. Wegen des dichten Rauchs verloren sie jedoch kurz nach der Ausfahrt aus dem Gelände die Orientierung und wurden von den Flammen erfasst.

Die Brände in der Nähe der Stadt Esperance waren vermutlich durch Blitzeinschläge ausgelöst und durch die große Hitze in der Region und starke Winde weiter angefacht worden. Rund 200 Einsatzkräfte kämpften gegen die 70 Kilometer lange Feuerfront an. Die 19-jährige Deutsche hatte erst kurz zuvor ihre Arbeit auf der Farm begonnen. Die beiden anderen ausländischen Arbeiter stammen aus Norwegen und England.

Der vierte Tote sei ein australischer Farmer, der in seinem Fahrzeug unterwegs gewesen sei, um Nachbarn vor dem Feuer zu warnen, wo der Sender ABC am Mittwoch. Er sei ebenfalls in seinem Auto ums Leben gekommen, hieß es. Berichte über zwei weitere Todesopfer erhärteten sich zunächst nicht. Die Flammen wüteten vor allem an der Südküste des Bundesstaates Western Australia, in der Nähe der Kleinstadt Esperance.

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"Es ist die totale Zerstörung"

Die Polizei forderte die Menschen in der Region auf, ihre Häuser zu verlassen, um der 70 Kilometer langen Feuerfront zu entkommen. Drei Gebäude seien den Flammen bereits zum Opfer gefallen, zitierte ABC einen Mitarbeiter der Einsatzkräfte. Viele Menschen hätten in einer Schule in Esperance Zuflucht gesucht. Der Ort sei von den Buschbränden derzeit nicht bedroht.

Jedoch seien riesige Flächen an Vegetation verbannt: „Es ist die totale Zerstörung, auf beiden Seiten der Straße, da ist nichts mehr“, erklärte Feuerwehrinspektor Trevor Tasker. Die Grundschulen in der betroffenen Region sollen bis zur kommenden Woche geschlossen bleiben.

Premierminister spricht von "tragischem Vorfall"

Premierminister Malcolm Turnbull, der sich derzeit beim Apec-Gipfel auf den Philippinen aufhält, zeigte sich geschockt. „Der Sommer ist - wie wir wissen - oft eine sehr schwierige und gefährliche Zeit in Australien“, sagte er und sprach von einem „tragischen Vorfall“.

Viele Jugendliche und Studenten - auch aus Deutschland - finanzieren sich ihre Reise durch Australien, indem sie auf Höfen als Obstpflücker arbeiten oder bei der Gemüseernte auf den Feldern helfen. Oft sind sie dabei in weit entlegenen Gebieten tätig, dem sogenannten Outback.

Buschbrände brechen in Australien regelmäßig bei hohen Temperaturen aus. In der südlichen Hemisphäre herrscht derzeit noch Frühling, dennoch stieg die Temperatur vielerorts bereits auf fast 40 Grad. Besonders heftige Feuer tobten 2009 im Bundesstaat Victoria. Damals starben mehr als 170 Menschen