Islamabad.

Nach dem Einsturz eines mehrstöckigen Fabrikgebäudes in Pakistan mit mindestens 22 Toten schwindet die Hoffnung für die Verschütteten. „Wir können weiter hoffen, aber es gibt kaum noch Chancen, jemanden lebend zu bergen“, sagte der Chef der Rettungsteams in der Provinz Punjab. „Aber manchmal geschehen ja Wunder.“ Unter den Arbeitern in der Plastiktütenfabrik sollen auch Kinder gewesen sein, berichteten lokale Medien.

Die Bergungsarbeiten in der Stadt Lahore dauerten derweil weiter an. Helfer von zivilen Einrichtungen sowie Militärangehörige räumten mit schwerem Gerät Betonbrocken und Geröll zur Seite. Auch Spürhunde waren im Einsatz. Zudem installierten die Rettungskräfte elektronische Sensoren, die helfen sollen, Lebenszeichen von Vermissten zu orten. Knapp zwei Dutzend Fabrikarbeiter werden 24 Stunden nach dem Unglück noch vermisst. Mehr als 100 Verletzte seien in Krankenhäuser gebracht worden. Einige von ihnen sind noch in kritischem Zustand.

Das Gebäude war am Mittwoch eingestürzt und hatte die Arbeiter der Abendschicht unter sich begraben. Augenzeugen berichteten, dass darunter auch zwölfjährige Kinder und zahlreiche Jugendliche gewesen seien.

Das Unglück könnte auf Fahrlässigkeit des Besitzers zurückgehen: Fabrikarbeiter erklärten, dass nach dem schweren Erdbeben vor elf Tagen Risse in den Wänden aufgetaucht seien. Trotzdem seien Bauarbeiten an einem weiteren Stockwerk fortgesetzt worden. Der Fabrikbesitzer soll verhaftet worden sein. Offizielle Stellungnahmen zum Hergang gab es zunächst nicht. Es sei zu früh, um über die Ursachen des Unglücks zu spekulieren, sagte ein Sprecher der Provinzregierung.