Mailand/Basel. 24. August 2004, 85. Spielminute FC-Basel gegen Inter Mailand: Rolf Bantle bricht zu einem folgenschweren Toilettengang auf.

Toilettenbesuch mit gravierenden Folgen: Am 24. August 2004 verließ Rolf Bantle seine Platz im San-Siro-Stadion in Mailand, um kurz aufs Klo zu gehen - und kam erst elf Jahre später zurück! Wie es dazu kam, berichteten Schweizer Medien: Bantle war mit Freunden aus Basel nach Mailand gereist, um das Spiel des FC-Basel gegen Inter Mailand zu verfolgen. Dann kam es in der 85. Minute zu besagtem Toilettengang - und der damals 60 Jahre alte Bewohner eines Schweizer Altenheims verlief sich hoffnungslos. "Ich war plötzlich in einem ganz anderen Sektor", so Bantle zur "Schweiz am Sonntag".

Als dann zum Spielende die Fans das Stadion verließen, verlor der Schweizer endgültig den Überblick: Bantle konnte weder seine Bekannten, noch das Auto wiederfinden. Jetzt stand er da, 20 Euro und 15 Franken in der Tasche, kein Handy und keine Telefonnummern im Kopf. Und blieb einfach in Mailand. Beinahe elf Jahre lang lebte Rolf Bantle auf den Straßen der italienischen Stadt - ihm habe die Freiheit gefallen: "In den Heimen fühlte ich mich eingeengt."

Zurück in die Schweiz kam er eigentlich nur wegen eines Beinbruchs - das italienische Krankenhaus ließ ihn an die Uniklinik Basel überführen. Rolf Bantle lebt nun wieder im Altenheim - und hat keine besonders große Sehnsucht nach Mailand: "Zehn Jahre sind genug, und hier geht es mir ja jetzt gut."