Tödliches Ende eines Einsatzes in Gronau: 46-Jähriger greift Polizisten mit Messer an und wird erschossen. Umfangreiche Ermittlungen.

Tödliches Ende eines Einsatzes im nordrhein-westfälischen Gronau: Ein 46 Jahre alter Mann kam durch Schüsse aus der Dienstwaffe eines Polizisten ums Leben. Der Beamte sei zuvor von dem Opfer mit einem Messer attackiert worden, sagte ein Sprecher der Kreispolizei Borken. Zudem sei ein 17-Jähriger durch einen Schuss am Bein verletzt worden.

Der Polizist und ein Kollege seien am Nachmittag zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen gerufen worden, sagte der Polizeisprecher weiter. Als die beiden Beamten versuchten, die Auseinandersetzung zu beenden, sei es zu dem Angriff gekommen.

Ermittlungen nach tödlichem Polizeischuss

Nach dem tödlichen Schuss aus einer Polizeiwaffe auf einen Angreifer im westlichen Münsterland muss der Fall umfangreich untersucht werden. Die Staatsanwaltschaft hat das Polizeipräsidium Münster mit den Ermittlungen zu dem Geschehen in der Innenstadt von Gronau am Montagnachmittag beauftragt. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Münster kündigte am Dienstagmorgen an, sich im Tagesverlauf zu dem Fall äußern zu wollen.

Nordrhein-Westfalen: zwölf Mal schossen Polizisten 2014 direkt auf Menschen

22 Mal haben Polizisten in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr im Einsatz gegen Menschen von ihrer Waffe Gebrauch gemacht. 12 Mal schossen die Beamten direkt auf Menschen, zwei Personen starben dabei. Auch in diesem Jahr gab es mehrere Polizeieinsätze, bei denen die Beamten tödliche Schüsse abgaben.

Polizisten dürfen nach Angaben des Innenministeriums von ihrer Schusswaffe Gebrauch machen, wenn sie sich verteidigen müssen, also aus Notwehr handeln, oder aus Nothilfe für andere. In jedem Fall überprüft die Staatsanwaltschaft, ob die Einsatzkräfte in der konkreten Situation überhaupt zur Waffe greifen durften. Im vergangenen Jahr war der Schusswaffengebrauch nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft aber in allen 22 Fällen zulässig.

Im Januar 2015 hat ein Polizist in Gelsenkirchen einen bewaffneten Mann erschossen, der ihn bedrohte. Im August kam es zu tödlichen Schüssen auf dem Polizeirevier in Oberhausen. Ein 39-Jähriger, der mit einem Messer bewaffnet war, habe zunächst einen anderen Mann verletzt und danach die Polizisten attackiert - daraufhin schoss ein Beamter.