Berlin . Der vermisste Elias (6) wurde vom selben Mann getötet wie der Flüchtlingsjunge Mohamed (4). Die Polizei fand am Freitag eine Leiche.

Der vierjährige Flüchtlingsjunge Mohamed ist vor seinem Tod sexuell missbraucht worden. Das hat der festgenommene 32-jährige Silvio S. gestanden, sagte Oberstaatsanwalt Michael von Hagen am Freitagnachmittag bei einer Pressekonferenz. Anschließend habe der Mann das Kind mit einem Gürtel erwürgt.

Die Angaben von Silvio S. deckten sich mit den Erkenntnissen der Obdukion der Leiche des Jungen, sagte von Hagen. Die Untersuchung des Leichnams habe mit acht Stunden sehr lang gedauert: Weil die Leiche in einer Wanne mit Katzenstreu gelegen hatte, hätten die Gerichtsmediziner sehr vorsichtig vorgehen müssen, um mögliche Spuren nicht zu zerstören.

Silvio S. gesteht, Mohamed einen Tag nach der Entführung getötet zu haben

Silvio S. hat gestanden, den Vierjährigen am 1. Oktober am Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) entführt und in seine Wohnung im brandenburgischen Kaltenborn gebracht zu haben. Er habe an der Registrierungsstelle für Flüchtlinge, vor der sich der Junge mit seiner Mutter und seinen Geschwistern aufhielt, Gutes tun wollen, berichtete Wilhelm Wenzel, Leiter der Sonderkommission Mohamed, von den Aussagen des Mannes. Er will mit Kuscheltieren zu der Behörde gegangen sein, um sie zu spenden.

Der Festgenommene hat zugegeben, Mohamed schon am Tag nach dessen Entführung getötet zu haben, weil der Junge „gequengelt und gemault“ habe.

Suche nach Elias - Ermittler finden Leiche in Brandenburg

Silvio S. hat nach Angaben der Polizei Brandenburg auch gestanden, den im Juli in Brandenburg verschwundenen sechsjährigen Elias getötet zu haben. Demnach habe er die Leiche des Jungen in einer Kleingartenkolonie vergraben und den Ermittlern eine Skizze des Ortes gegeben. Er habe sich zu dieser Tat nicht so detailliert geäußert wie zur Tötung von Mohamed, sagte der Ermittler bei der Pressekonferenz: „Das war zum Ende seiner Vernehmung zu Mohamed, da wurde er sehr wortkarg.“

Bei der Suche nach Elias in Luckenwalde in Brandenburg hat die Polizei eine Leiche gefunden. Das teilte sie am Freitagabend mit. Zunächst stießen die Polizisten beim Graben in dem Schrebergarten des mutmaßlichen Mörders auf ein Paket. „Erste Untersuchungen am späten Nachmittag ergaben, dass sich in dem Paket ein menschlicher Leichnam befindet“, teilte die Polizei mit.

„Ob es sich dabei um die Leiche des vermissten Elias handelt, kann erst nach Beendigung der gerichtsmedizinischen Untersuchungen gesichert gesagt werden“, hieß es weiter. Das eingewickelte Paket sei an dem Ort gefunden worden, den der mutmaßliche Doppelmörder skizziert habe. Beobachter hatten berichtet, wie am Nachmittag eine Roll-Bahre mit einem blauen Leichensack vom Gelände gebracht wurde.

32-Jähriger war vor seiner Festnahme nicht polizeibekannt

Der 32-Jährige, der bei seinen Eltern in einem Dorf südlich von Berlin lebte, arbeitete nach Angaben der Polizei bei einem Wachschutz-Unternehmen in Brandenburg. Vor seiner Festnahme am Donnerstag sei er nicht auffällig gewesen, sagte Oberstaatsanwalt von Hagen – „ein unbeschriebenes Blatt.“ Nachdem die Polizei am Mittwoch ein weiteres Video einer Überwachungskamera und neue Fotos veröffentlich hatte, hatte sich die Mutter von S. bei der Polizei gemeldet und erklärt, dass ihr Sohn ihr gestanden habe, Mohamed getötet zu haben.

Als Polizisten mit der Mutter sprachen, war der Mann in seinem Auto vorgefahren und hatte die Ermittler auf die Leiche des Kindes in seinem Auto hingewiesen.