Rotenburg/Brauel.

Knapp 24 Stunden nach ihrer Flucht aus dem Maßregelvollzug im niedersächsischen Brauel (Landkreis Rotenburg) hat die Polizei die fünf ausgebrochenen Straftäter gefasst. Alle fünf Männer im Alter zwischen 22 und 28 Jahren seien noch in der Nacht zum Dienstag von Spezialkräften der niedersächsischen Polizei im ostfriesischen Leer festgenommen worden, teilte die Polizeiinspektion Rotenburg mit.

Umfangreiche Ermittlungen hätten die Polizei zur Adresse eines Fluchthelfers geführt, hieß es. "Als sich die Beamten sicher waren, dass sich die Entwichenen in der Wohnung befanden, stürmten sie die Wohnung", so ein Polizeisprecher. Sowohl die Ausbrecher als auch eine mutmaßliche Fluchthelferin hätten sich widerstandslos festnehmen lassen. Die Männer wurden noch in der Nacht in die Justizvollzugsanstalt Oldenburg gebracht.

Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius bedankte sich bei den Einsatzkräften für den "perfekten Zugriff". "Das war hervorragende Ermittlungsarbeit, ein einziger Hinweis hat der Polizei genügt, um die Täter 200 Kilometer vom Ausbruchsort entfernt zu lokalisieren und durch Spezialkräfte festzunehmen, ohne dass es Verletzte gab", sagte der SPD-Politiker.

Die fünf jungen Männer hatten in der Nacht zum Montag drei Mitarbeiter der Einrichtung zwischen Hamburg und Bremen überwältigt. Die von der Polizei als gefährlich eingestuften Männer entwendeten ihnen die Schlüssel und flüchteten durch das Tor auf der Rückseite. Ein Angestellter wurde nach Polizeiangaben verletzt und kam vorübergehend ins Krankenhaus. Die Polizei im Landkreis Rotenburg suchte mit Hunden und einem Hubschrauber nach den drogenabhängigen 22- bis 28-Jährigen. Ob die Straftäter die Flucht gemeinsam geplant hatten, ist noch unklar.