Bochum. Fünf Jahre lang Fotos vom Nachthimmel über der Atacama-Wüste - und das alles in einem riesigen Foto... Größer geht´s nicht.

Astronomen der Ruhr-Universität Bochum haben fünf Jahre lang Nacht für Nacht den Himmel über der Atacama-Wüste in Chile fotografiert - und aus den Ergebnissen nun ein bisher einmaliges Mega-Bild der Milchstraße geschaffen. Die gigantischen Eckdaten: 194 Gigabyte und 46 Milliarden Pixel. Das Foto kann online betrachtet werden - wir empfehlen schnelles Internet: Das größte je entstandene Foto der Milchstraße.

"Das Bild ist ein riesiges Gemeinschaftsprojekt", erklärt Christian Westhues, Forscher an der Ruhr-Universität Bochum, der auch in Chile dabei war. "Ob hier an der Uni in Bochum oder in der Atacama-Wüste in Chile, irgendwie haben wir alle daran mitgearbeitet."

Der Computer brauchte Wochen, um die Daten zu verarbeiten. Kein Wunder, bei diesen Informationsmengen: Der riesige Himmelsabschnitt, der von der Bochumer Universitätssternwarte in der Atacama-Wüste sichtbar ist, wurde von den Astronomen in 268 Felder unterteilt - und jedes dieser Felder wurde im Abstand von einigen Tagen wieder und wieder fotografiert. Immer wieder wurden die Aufnahmen verglichen, um Sterne zu entdecken, die mal zu sehen und mal verdeckt waren.

Die Forschungsarbeit soll sogenannte Objekte mit variabler Helligkeit identifizieren. Das können zum Beispiel Sterne sein, die sich umkreisen und dabei gelegentlich verdecken, sodass sie von der Erde aus gesehen unterschiedlich hell leuchten. "Das Foto entstand quasi als Nebenprodukt der Forschungsarbeit zu den variablen Sternen in der Milchstraße - und stellt unsere Arbeit auf schöne Art bildlich dar."