Trollhättan . In einer Schule in Westschweden ist ein maskierter Täter mit einem Schwert auf Lehrer und Schüler losgegangen. Ein Toter.

Bei einem Angriff an einer Schule in Westschweden ist ein Mensch getötet und fünf weitere schwer verletzt worden. Das habe die Polizei mittlerweile bestätigt, berichtet das schwedische Online-Nachrichtenportal „The Local“. Der Angreifer sei ein Erwachsener Mitte 20, sagte Polizeisprecher Stefan Gustafsson demnach, und habe „diverse messerartige Gegenstände“ genutzt. Zwei Jungen im Alter von elf und 15 Jahren seien durch Messerstiche schwer verletzt worden und würden derzeit in einem Krankenhaus behandelt. Das bestätigte auch die Zeitung „Dagens Nyheter“.

Das Blatt berichtete zudem, die Polizei habe auf einen Mann geschossen, der das Gebäude in Trollhättan betreten habe. „Es war ein maskierter Täter, der zur Schule gekommen ist und mehrere Menschen mit einem Messer oder Schwert verletzt hat“, sagte ein Polizeisprecher der Zeitung. Der Angreifer sei noch nicht identifiziert, er soll aber kein Schüler der Schule gewesen sein. Ein Sprecher des örtlichen Krankenhauses dementierte laut „The Local“, dass der Täter bei dem Einsatz der Polizei getötet wurde. Der Angreifer sei schwer verletzt und werde operiert, sagte ein Krankenhaussprecher.

Angriffe in Schulen


DEUTSCHLAND, September 2009: Schwer bewaffnet läuft ein 18 Jahre alter Gymnasiast an seiner Schule in Ansbach (Bayern) Amok und verletzt 15 Menschen teils schwer.   


DEUTSCHLAND, März 2009: In seiner früheren Realschule in Winnendenbei Stuttgart und auf der Flucht erschießt ein 17-Jähriger 15Menschen und sich selbst.


FINNLAND, September 2008: Ein 22-Jähriger stürmt in der Kleinstadt Kauhajoki in eine Berufsschule, tötet neun Mitschüler sowie einen Lehrer. Danach erschießt sich der 22-jährige Waffennarr selbst.


FINNLAND, November 2007: Ein 18 Jahre alter Abiturient erschießt inTuusula sechs Mitschüler, eine Krankenschwester und die Schulleiterin. Dann tötet er sich mit einem Kopfschuss.


DEUTSCHLAND, November 2006: In Emsdetten (NRW) schießt ein 18-Jähriger in seiner früheren Schule vier Schüler und den Hausmeister an. Dann erschießt er sich.


DEUTSCHLAND, April 2002: Am Erfurter Gutenberg-Gymnasium erschießt ein 19-Jähriger zwölf Lehrer, zwei Schüler, die Sekretärin und einen Polizisten. Dann tötet er sich selbst.


SCHOTTLAND, März 1996: Ein Arbeitsloser richtet im schottischen Dunblane ein Massaker an. In einer Grundschule erschießt er 16 Kinder, ihre Lehrerin und dann sich selbst.


FRANKREICH, Dezember 1995: Polizisten beenden eine Geiselnahme in einer Grundschule bei Paris unblutig. Der geistig verwirrte Kidnapper hatte 30 Kinder und eine Lehrerin in seiner Gewalt

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Polizisten durchsuchen Schulgebäuden nach Verletzten

An der Schule etwa 80 Kilometer nördlich von Göteborg, die etwa 400 Kinder und Jugendliche von der ersten bis zur neunten Klasse besuchen, herrsche großes Durcheinander, erklärte ein Polizeisprecher. Polizisten durchsuchten das Gebäude, um sicherzustellen, dass es nicht noch mehr Verletzte gebe. Ein Krisenstab sei eingerichtet.

Ein Schüler erzählte Reportern von „The Local“, was in dem Schulgebäude passiert sei. Demnach sei ein Mitschüler von seiner Schwester telefonisch vor einem Mörder in der Schule gewarnt worden. Deshalb hätten sich die Jugendlichen zunächst im Klassenraum eingeschlossen. Weil jedoch ihr Lehrer noch auf dem Flur gewesen sei, seien einige Schüler auf den Flur gegangen, um ihn zu warnen. „Dann sahen wir den Mörder“, erzählt der Schüler weiter, „er trug eine Maske und hatte ein Schwert. Unser Lehrer wurde niedergestochen.“ Der Schüler selbst sei vor dem Angreifer geflüchtet. „Ich habe schreckliche Angst. Jeder hier hat Angst.“

Schwedens Ministerpräsident will Trollhättan besuchen

Seelsorger kümmerten sich um die Schüler und das Schulpersonal. Der schwedische Ministerpräsident Stefan Löfven habe angekündigt, Trollhättan am Donnerstagnachmittag zu besuchen. „Das ist Schwedens dunkle Seite. Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Familien, den Schülern und Lehrern sowie allen Betroffenen. Worte können nicht beschreiben, was sie im Moment durchmachen“, hieß es in seiner Stellungnahme. Löfven sicherte den Betroffenen volle Unterstützung zu.

Bei der Schule soll sich um eine Problemschule handeln. Schon häufiger sei über die Sicherheit der Schüler diskutiert worden, sagte ein Oppositionspolitiker in Trollhättan schwedischen Medien. Zu den Hintergründen der Tat wurde zunächst nichts bekannt.