Ärzte haben im Herztransplantationszentrum Patienten falsch behandelt, um sie auf Listen zu bringen. Klinik räumt die Vorwürfe ein.

Heidelberg. Im Herztransplantationszentrum der Uniklinik Heidelberg haben Ärzte die Warteliste für Patienten manipuliert. Das teilte die Klinik am Freitag mit. Ärzte hätten Schwerkranken bewusst wichtige Medikamente nicht wie vorgeschrieben verabreicht, die ihren Herzmuskel stärken sollten. Dadurch sollten die Betroffenen schneller an ein Spenderorgan kommen, bestätigte der Leitende Ärztliche Direktor, Guido Adler. „Es ist gegen die Regeln verstoßen worden.“

Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der versuchten gefährlichen Körperverletzung. Die Klinik hatte im August selbst Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Die bei der Bundesärztekammer angesiedelte Prüfungs- und Überwachungskommission hatte zuvor Unregelmäßigkeiten bei der Medikamentengabe und Dokumentation festgestellt.