New York. New York bringt immer neue ungewöhnliche, seltsame, köstliche und gewöhnungsbedürftige Leckereien hervor: Das sind die neuen Trends.

New York bringt immer neue ungewöhnliche, seltsame, köstliche und gewöhnungsbedürftige Leckereien hervor. Das Abendblatt zeigt, was es zu essen gibt:

EISRÖLLCHEN: Die „Vogue“ ist schuld, dass sich vor dem kleinen Eiscafé „10Below“ mitten in Chinatown derzeit die wohl längste Schlange der Stadt bildet. Denn erst im August schrieb das renommierte Modemagazin auf seiner Internetseite: Eis-Röllchen könnten der nächste Cronut werden. Und die New Yorker begannen zu pilgern. Dabei ist die Idee, Eiscreme in Röllchen zu servieren, gar nicht neu. In Thailand gibt es diese Art der Zubereitung schon seit 2011. Dazu wird eine Englische Creme - hergestellt aus Eigelb, Zucker und Milch - auf eine auf minus zehn Grad temperierte Platte gegeben. Dazu kommen Zutaten wie Schokochips, Früchte oder Kekse, die hineingerührt werden. Mit einem Schaber wird das Eis dann zu Röllchen geformt. Obendrauf, wie beim Frozen Yogurt, gehören Toppings wie Brownies, Käsekuchen-Stücke, oder Heidelbeeren. Preis: um die sechs Dollar.

ICE CREAM SANDWICH: Eiscreme oder Keks? New York nimmt einem diese Entscheidung einfach ab. Denn der Ice Cream Sandwich vereint beides. Und zeigt: Das uramerikanische Burger-Prinzip ist auch beim Eis angekommen. Denn das Rezept ist simpel: Zwei extra-teigige Cookies, dazwischen eine Kugel - oder eher eine Scheibe - Eis. Die Sorten reichen von Snickers-Cookies mit Zimt-Eis über Schoko-Cookies mit Schoko-Rum-Eis bis hin zum Erdnussbutter-Cookie mit Bananen-Eis. Preis: vier Dollar.

KULFI: In diesem Sommer hat es auch das traditionelle indische Kulfi-Eis auf die „Must try“-Listen der Stadt geschafft. Besonders beliebt ist die Kardamom-Pistazien-Honig-Version von „Babu Ji“, einem indischen Restaurant im East Village. Traditionell wird Kulfi-Eis aus Büffelmilch hergestellt. Restaurant-Chef Jessi Singh nimmt dennoch Kuhmilch, kocht diese aber unter ständigem Rühren extra lang (fünf bis sechs Stunden), damit sein Eis so fest und gleichzeitig cremig wird wie traditionelles Kulfi. Gefroren wird es in langen, schmalen Metallförmchen. Preis: sechs Dollar.

BRUFFIN: Welche Gebäcksorten Michael Bailey für seinen Bruffin gekreuzt hat, dürfte nicht allzu schwierig zu erraten sein: Brioche und Muffin. Doch was nach einer süßen Kalorienbombe klingt, kommt (fast) nur herzhaft daher. Lediglich 3 von 16 Sorten, die als Dessert taugen, hat der New Yorker Bäcker derzeit im Angebot. Ein Grund, warum Bailey den Bruffin auch gerne als „ganze Mahlzeit“ anpreist, denn als Snack. So ist der „Amerikaner“ beispielsweise mit Hühnchen, Käse und scharfer Soße gefüllt, der „Schwede“ mit Lachs, Ziegenkäse, Kapern und Spinat. Selbstverständlich gibt es auch eine deutsche Version. Die kommt mit einer Füllung aus Würstchen, Sauerkraut, geräuchertem Gouda und Senf. Preis: rund sechs Dollar.

CUPCARON: Die Schlange vor dem kleinen Laden „Baked by Melissa“ im New Yorker Fashion District (insgesamt gibt es 13 Läden) hat mittlerweile nachgelassen. Denn momentan sind die Mini-Cupcake-Macaron-Hybride ausverkauft. Gab es im Frühling noch drei verschiedene Sorten (vom Erdbeer-Marshmallow-Cupcake mit Erdbeer-Macaron bis zum Schoko-Cupcake mit Butterkeks-Macaron), gibt es derzeit nur den Zitronen-Cupcaron zu kaufen - online. Und zwar im 300er-Paket für stolze 300 Dollar.

KNOCHENBRÜHE: Bei „Brodo“ im East Village ist vor allem im Winter Hochsaison. Denn dann stehen die New Yorker wieder für die heiße Brühe von Starkoch Marco Canora Schlange: Bone Broth, eine Brühe aus Knochenmark. Im Angebot sind drei Sorten: ausgekochtes Hühnchen, Truthahn und Rind, mit einer Knochenmark-Einlage, sowie klassische Hühner- und Rinderbrühe. Wem das zu fade ist, der kann seine To-go-Brühe im Pappbecher mit Ingwersaft, Chili-Öl oder Knoblauchpüree verfeinern lassen. Preis: zwischen vier und neun Dollar.

BALLPARK BOMB: Brötchen werden in New York selten belegt. Sowieso gilt: Was für den Deutschen das halbe Käsebrötchen ist, ist für den New Yorker ein Bagel mit Schmierkäse. Seit diesem Sommer werden Brötchen allerdings bevorzugt gefüllt. Und zwar im Fall der „Ballpark Bomb“ von Köchin Christina Tosi, deren „Milk Bar“ fünf Mal in Manhattan zu finden ist, mit würzigen Würstchen, die umhüllt von einer Creme aus Senf und Schmierkäse, in einem Brötchen aus Brezelteig ruhen. Obendrauf: Sesamkörner, koscheres Salz und Selleriesamen. Und das Ganze: frisch aus der Mikrowelle. Preis: vier Dollar.

AUSSER KONKURRENZ: Etwas aus der Reihe fällt einer der neuesten Food-Trends der Stadt: Müsli to go. Wer also derzeit durch Brooklyn spaziert, sollte sich nicht über Menschen wundern, die ebendieses aus Schuhkartons zu sich nehmen. Denn mitten im Stadtteil Prospect Heights hat erst kürzlich die erste Müsli-Bar New Yorks eröffnet - und zwar im Eingangsbereich des Modegeschäfts „Kith NY“, das für seine exquisite Auswahl an Schuhwerk bekannt ist. Hier gibt es von 7.00 Uhr morgens an 24 verschiedene Müslisorten zur Auswahl, dazu fünf verschiedene Milchsorten (von fettfrei bis Mandelmilch) und 25 Toppings, darunter gesüßte Cornflakes oder zerbröselte Oreo-Kekse. Alles einzeln verpackt und im Schuhkarton serviert. Und wer’s gehaltvoller mag, kann die Milch durch Eis ersetzen. Preis: ab sechs Dollar.