Sydney. Ein Mann erschießt in Sydney einen Polizeimitarbeiter aus nächster Nähe und zielt auf Beamte. Er wird erschossen. Was steckt dahinter?

Eine Schießerei mit zwei Toten vor einer Polizeizentrale in Sydney hat nach ersten Erkenntnissen keinen terroristischen Hintergrund gehabt. „Es gibt zu diesem Zeitpunkt nichts, was auf einen Terroranschlag hindeutet, aber wir können nichts ausschließen“, sagte Polizeichef Andrew Scipione am Freitag.

Ein Unbekannter nahm nach seinen Angaben einen zivilen Mitarbeiter der Polizei vor dem Gebäude gezielt ins Visier und erschoss ihn aus nächster Nähe. Das Motiv blieb zunächst im Dunkeln, der Täter wurde nicht sofort identifiziert. Als Beamte zum Tatort eilten, eröffnete er das Feuer auf sie. Ein Polizist erschoss den Mann.

Die Polizei hatte unmittelbar nach dem Zwischenfall am Nachmittag Dutzende Beamte mobilisiert. Sie sperrten den Tatort weiträumig ab und durchsuchten das Gelände. Über dem Tatort kreisten Hubschrauber, und bewaffnete Beamte kontrollierten an Bahnhöfen.

Die Geheimdienste hatten nach Informationen von Medien in den vergangenen Tagen vermehrt Hinweise auf einen geplanten Anschlag auf genau diese Polizeizentrale aufgefangen. Die Beamten dort hätten Anweisung gehabt, zu jedem Zeitpunkt ihre Waffe zu tragen, auch am Schreibtisch. Dazu äußerte sich Scipione nicht. Die Polizei gehe von einem Einzeltäter aus, es gebe keine Hinweise auf die Beteiligung anderer, sagte er.

Anwohner berichteten Lokalmedien, der Täter habe am Nachmittag (Ortszeit) in einem schwarzen Gewand vor dem Gebäude mit einer Waffe herumgefuchtelt und das Feuer eröffnet. Sie hörten mindestens sechs Schüsse.

Australiens Polizei hat im Frühjahr nach eigenen Angaben mindestens zwei Terroranschläge verhindert. Sie nahm demnach im Mai in Melbourne einen 17-Jährigen fest, bei dem drei halbfertige Sprengsätze gefunden worden seien.

Im April waren fünf Teenager festgenommen worden, die nach den Ermittlungen einen Anschlag am Gedenktag für die Opfer des Ersten Weltkriegs planten. Ein britischer Teenager, der sie animiert hatte, Polizisten zu enthaupten, wurde am Freitag in Großbritannien zu lebenslanger Haft verurteilt.

Im Dezember vergangenen Jahres nahm ein gebürtiger Iraner in einem Café stundenlang mehr als ein Dutzend Geiseln und behauptete, im Namen der Terrormiliz IS zu handeln. Die Polizei stürmte das Café. Dabei kamen der Täter und zwei Geiseln ums Leben.