Mexiko-Stadt. Unter den Verdächtigen sind der einstige Chef des Golf-Kartells und der Anführer des Killerkommandos der Beltrán Leyvas.

Mexiko hat eine Reihe ehemals mächtiger Drogenhändler an die Vereinigten Staaten ausgeliefert. Unter den insgesamt 13 Verdächtigen seien Édgar Valdez Villarreal alias „La Barbie“ vom Beltrán-Leyva-Kartell und Jorge Costilla Sánchez alias „El Coss“ vom Golf-Kartell, sagte der Chefermittler der mexikanischen Generalstaatsanwaltschaft, Tomás Zerón, am Mittwoch.

„Die Auslieferung wäre ohne die enge Zusammenarbeit mit den mexikanischen Strafverfolgungsbehörden nicht möglich gewesen“, sagte US-Justizministerin Loretta Lynch. „Ich bin unseren mexikanischen Kollegen dankbar für ihre außergewöhnlichen Anstrengungen im Kampf gegen das organisierte Verbrechen.“

„La Barbie“ werden in den USA unter anderem Mord, Drogenhandel und organisierte Kriminalität vorgeworfen. Valdez Villarreal wurde in Texas geboren und war der erste US-Bürger, der bis in die höchsten Führungsebenen des mexikanischen Drogenhandels aufstieg.

Er führte die Killerkommandos von Kartellboss Arturo Beltrán Leyva. Als sein Chef 2009 bei einem Militäreinsatz ums Leben kam, nahm er den Kampf gegen dessen Bruder Héctor Beltrán Leyva um die Kontrolle von Einflusszonen und Schmuggelrouten auf. Im August 2010 wurde „La Barbie“ nahe Mexiko-Stadt festgenommen.

„El Coss“ war der Chef des Golf-Kartells. Gegen ihn liegt in Texas eine Anklage wegen Drogenschmuggels und Geldwäsche vor. Bis zu seiner Festnahme 2012 stand er auf der Liste der meistgesuchten Verbrecher der US-Bundespolizei FBI. Er war im Norden von Mexiko für blutige Auseinandersetzungen mit seinen früheren Verbündeten von „Los Zetas“ verantwortlich.

Alle nun Ausgelieferten saßen zuvor im Hochsicherheitsgefängnis El Altiplano im Bundesstaat México ein. Aus dem war im Juli der Chef des Sinaloa-Kartells Joaquín „El Chapo“ Guzmán ausgebrochen. Bei seiner Flucht hatte er offenbar Hilfe von innerhalb und außerhalb der Haftanstalt. Die mexikanische Regierung wurde daraufhin dafür kritisiert, Guzmán nicht an die USA ausgeliefert zu haben.