Berlin. Im Berliner Zoo können sich Affen aus sogenanten Stocherboxen Snacks ziehen. Münzen brauchen sie nicht - dafür aber viel Geduld.

Was bei uns ein Schokoriegel ist, ist bei ihnen ein Futterpellet: Im Berliner Zoo können sich Affen Snacks aus einem Automaten ziehen. Jeweils eine sogenannte Stocherbox wurde in den fünf Menschenaffenanlagen aufgestellt, wie Zoo-Tierarzt André Schüle sagte. Münzen brauchen Gorilla und Co nicht - dafür aber Geduld. „Die Menschenaffen basteln sich aus Stöckern Werkzeuge und transportieren quasi das Pellet Stock für Stock in Richtung Ausgang“, schilderte Schüle. Zuvor hatten „Bild“ und „B.Z.“ berichtet. Auch in manchen anderen Zoos kommen solche oder ähnliche Kästen zum Einsatz.

Wann in der Box Futter liegt, bestimmen die Pfleger über eine Zeitschaltung. „Neu ist, dass über die automatische Steuerung die Tiere den ganzen Tag beschäftigt werden können“, erklärte der Tierarzt. „In den Boxen befinden sich Möhrenstückchen oder Pellets – allgemein muss es trockenes Futter sein, damit die Technik nicht kaputt geht.“

Stocherbox auch für die Besucher

Auch die Stuttgart Wilhelma hat solche Kästen aufgebaut, wie ein Sprecher sagte. Zusätzlich gibt es dort einen jenseits des Geheges: „Damit die Besucher herausfinden können, dass das gar nicht so einfach ist.“

Zusätzlich werden den Tieren in Stuttgart immer wieder selbst gebaute Futterautomaten in Form von Holzstücken oder Schuhkartons vorgesetzt. „Das ist auch für die Affen etwas Besonderes, dass sie sich nicht einfach aus der Chipstüte vom Fernseher bedienen wie unsereins“, erklärte der Sprecher.

Nach Angaben von Zoo-Tierarzt Schüle ist das Ziel der Futterautomaten, die Menschenaffen zu beschäftigen und zu fordern. „Die Tiere sind sehr schnell und gut in solchen Aufgaben“, erklärte er. Anders als die Schokoriegel im klassischen Automaten bedeutet die Nascherei keine Zusatz-Kalorien - die Snacks werden von der Tagesration abgezogen.

Auch in anderen Hinsicht fallen Affen immer wieder durch besondere, oft menschenähnliche Fähigkeiten auf. Bekannt wurde etwa Orang-Utan Buschi, der im Osnabrücker Zoo Bilder malte. Derzeit sorgen die Selfies des Affens Naruto für Aufsehen: Die Tierschutzorganisation Peta reichte vor einem Gericht in San Francisco eine Klage ein, wonach der Makake die Rechte an seinen Fotos erhalten soll - und nicht der Naturfotograf, der die Kamera dafür positioniert hatte.