Walim/Walbrzych. Die Spekulationen um den Nazi-Goldzug gehen weiter: Neue Untersuchungen bestätigen angeblich die Existenz einer großen Tunnelanlage.

Ob es den legendenumwobenen Nazi-Goldzug in Niederschlesien gibt oder nicht, muss noch bewiesen werden. Die Hinweise auf eine großflächige Tunnelanlage unter dem Eulengebirge der südwestpolnischen Region dagegen scheinen nach Untersuchungen mit Bodenradaren zunehmend glaubwürdig. „Die Untersuchungen bestätigen die Existenz einer Anlage“, sagte Krzysztof Kwiatkowski von der Gemeinde Walim am Donnerstag dem Rundfunksender „Radio Wroclaw“.

Die Gemeinde hatte das Gelände nach vier Fundmeldungen eines Hobby-Forschers untersuchen lassen. Insgesamt könne die Anlage sogar bis zu 200 Hektar groß sein, vermutete Kwiatkowski.

In der Region hatten die Nationalsozialisten unter anderem KZ-Häftlinge beim Bau der Tunnelanlage „Komplex Riese“ eingesetzt, deren genaues Ausmaß bis heute nicht bekannt ist. Die Pläne wurden in der Schlussphase des Zweiten Weltkriegs zerstört.

In der kommenden Woche werden Angaben polnischer Militärexperten über die Suche nach dem angeblichen Nazi-Zug erwartet. Hobby-Forscher hatten im August bei Walbrzych die Entdeckung eines unterirdischen deutschen Panzerzugs gemeldet. Während Spekulationen über Nazi-Raubgold in der Region ein Schatzfieber anfachten, bezweifeln Experten, dass die Radaraufnahmen tatsächlich einen Zug zeigen.