Die Selfies von Makake Naruto gingen um die Welt. Nun möchte die Tierschutzorganisation Peta die Urheberrechte für den Affen einklagen.

Diese Bilder von Makake Naruto gingen um die Welt: Ein Affe, der Selfies von sich gemacht hat! Er hatte sich die Kamera des Fotografen David Slater geschnappt und losgeknipst. Es entbrannte ein kurioser Urheberstreit. Wem gehört das Bild – dem Menschen oder dem Affen? Die Tierschutzorganisation Peta klagt nun vor dem Bundesbezirksgericht in San Francisco: Das Tier soll Besitzer sein.

"Der Makake namens Naruto ist Forschern in Sulawesi bestens bekannt. Jahrelang haben sie ihn als Teil ihrer Arbeit in der Region beobachtet und studiert", schreibt Peta auf ihrer Webseite. Die Organisation agiere nun als Narutos rechtlicher Repräsentant und habe ein Gerichtsverfahren eingeleitet.

Peta möchte mit der Aktion grundlegende ethische Fragen klären. "Sollte der Prozess Erfolg haben, wäre das das erste Mal, dass einem nicht-menschlichen Tier der Besitz eines Eigentums (das Copyright des „Affen-Selfies“) zugesprochen wird, anstatt das Tier selbst als Eigentum zu sehen", so Peta. Dieser Fall stehe exemplarisch für alles, wofür die Tierschutzorganisation seit 35 Jahren kämpfe: "Tieren steht die Anerkennung nötiger Rechte zu ihrem eigenen Wohl zu – und zwar nicht im Verhältnis zu ihrer Ausbeutung durch den Menschen".

Bereits zuvor hatten die Selfies zu Ärger zwischen den Machern des Online-Lexikons Wikipedia und dem Fotografen geführt. Die Bilder finden sich inzwischen in dem englischsprachigen und dem deutschsprachigen Wikipedia-Artikel zu Schopfaffen. „Der Fotograf verlangte von uns, das Bild von der Seite zu nehmen“, heißt es im Bericht. „Er habe das Urheberrecht. Das sehen wir anders und haben die Forderung zurückgewiesen.“

Der britische Fotograf David Slater beschwerte sich gegenüber der Zeitung „The Telegraph“: „Sie sagen im Wesentlichen, der Affe habe das Foto geschossen, und deswegen habe er das Urheberrecht – und nicht ich. Was sie dabei übersehen, ist, dass nur ein Gericht das entscheiden kann.“ Slater will den Fall ebenfalls juristisch klären lassen.