Der Papst besucht nach Kuba nun die USA: Schon mit dem Fiat 500 in der Regierungskolonne fiel er bei der Fahrt nach Washington auf.

Washington. Papst Franziskus und US-Präsident Barack Obama sind in Washington zusammengetroffen: Sie haben die Welt zum gemeinsamen Kampf gegen den Klimawandel aufgerufen. „Angesichts der Dringlichkeit bin ich der Überzeugung, dass der Klimawandel ein Problem ist, das nicht länger einer kommenden Generation überlassen werden darf“, sagte der Pontifex in seiner Ansprache bei der Begrüßungszeremonie im Weißen Haus.

Es sei ein „kritischer Moment“, man müsse nun „mit Ernst und Verantwortung erkennen, was für eine Welt wir hinterlassen wollen.“ Obamas Klima-Initiative lobte er als „ermutigend“. Obama dankte dem Oberhaupt der katholischen Kirche seinerseits für dessen Einsatz beim Thema. Der Schutz des Planeten sei „heilige Pflicht“, sagte Obama, und unterstützte den päpstlichen Appell, die vom Klimawandel am stärksten bedrohten Gemeinden zu schützen.

Der Pontifex sprach in seiner Rede auch das Thema Einwanderung an, das ihm besonders am Herzen liegt. „Als Sohn einer Einwandererfamilie freut es mich, Gast zu sein in diesem Land, das großenteils von solchen Familien aufgebaut wurde“, sagt er. Der Papst erinnere die Menschen daran, dass Flüchtlingen aus Kriegsgebieten geholfen werden müsse, sagte Obama.

15.000 Menschen versammelten sich in Washington

„Wir sind dankbar für Ihre unbezahlbare Unterstützung unseres Neuanfangs mit Kuba“, sagte Obama. Zugleich erinnerte Obama daran, dass Christen rund um die Welt wegen ihres Glaubens verfolgt und eingesperrt und dass Kirchen zerstört würden. Rund 15.000 Menschen versammelten sich in der Innenstadt Washingtons, um den mit Spannung erwarteten Besuch des katholischen Kirchenoberhaupts zu verfolgen.

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Das Treffen im Weißen Haus bildete den Auftakt des ersten vollen Besuchstags von Papst Franziskus in Washington. Es ist die erste USA-Reise des 78-jährigen Argentiniers. Präsident Obama holte Franziskus persönlich vom Flughafen ab - eine seltene Ehre. Die Stimmung schien bestens, freundlich und gelöst. Sprechchöre mit den Rufen „Ho ho, hey hey, welcome to the USA!“ hießen den Pontifex willkommen. Der Fiat 500, in dem Franziskus schließlich schmunzelnd Platz nahm, dürfte eines der kleinsten Autos gewesen sein, das jemals in einer Kolonne aus schwarzen SUV und blinkenden Motorrädern vom Flughafen in die Washingtoner Innenstadt gefahren ist.

Nach der Begegnung mit Obama wollte Franziskus in einem offenen Wagen vorbei an den tausenden Zuschauern an der Parkpromenade National Mall entlang fahren und danach mit den rund 400 katholischen Bischöfen der USA zusammenkommen.

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