Zempow/Buschhof. Ein Pilzsammler ist kilometerweit über das munitionsbelastete Bombodrom geirrt. Der Rentner musste dort sogar übernachten.

Ein Pilzsucher, der seit Montag als vermisst gemeldet wurde, ist gefunden worden. Der Mann hatte sich beim Pilzesammeln auf dem sogenannten Bombodrom bei Zempow verlaufen. Eine Hubschrauberbesatzung hat den 76-Jährigen durch einen Zufall am Dienstagabend entdeckt. Er war im Wald bei Schweinrich (Kreis Ostprignitz-Ruppin), etwa 20 Kilometer südlich von Zempow, wie ein Polizeisprecher am Mittwoch in Neuruppin berichtete.

Rund 100 Suchkräfte, die unweit der Landesgrenze Brandenburgs zu Mecklenburg den ehemaligen Truppenübungsplatz durchkämmten, hatten den Mann nicht gefunden. Große Teile des einstigen Luft-Boden-Schießplatzes gelten als munitionsbelastet und damit als äußerst gefährlich.

Der Rentner aus Berlin, der die Nacht auf dem Bombodrom verbracht hatte, war nach Polizeiangaben ansprechbar gewesen. Sicherheitshalber wurde er aber in ein Krankenhaus gebracht.

Der 76-Jährige hat ein Wochenendhaus in Zempow und war am Montagvormittag zum Pilzesuchen aufgebrochen. „Er hatte seiner Frau in Berlin am Telefon gesagt, dass es sich lohnt und er weitergeht“, sagte der Polizeisprecher. Am Montagabend sei der Rentner dann nicht mehr telefonisch erreichbar gewesen und als vermisst gemeldet worden. Ob die Batterie seines Handy leer war oder er keinen Empfang mehr hatte, sei unklar. Das Auto des Mannes war später am Waldrand unweit von Zempow entdeckt worden.