Cottbus. Die Frau könnte demnach noch in dieser Woche entlassen werden. Sie hat bis 1998 ihre Kinder nach der Geburt sterben lassen.

Die Mutter der neun getöteten Babys aus Brieskow-Finkenheerd (Oder-Spree) will vorzeitig aus der Haft entlassen werden. Am Mittwoch hat es vor der Strafvollstreckungskammer des Landgerichts Cottbus hierzu eine Anhörung gegeben, teilte die zuständige Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) mit. Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen. Dies soll aber kurzfristig geschehen.

Nach Informationen der „Bild“-Zeitung hat die Kammer dem Antrag bereits stattgegeben. Die Frau könne nach Verbüßung von zwei Dritteln ihrer Strafe vorzeitig aus der Haft kommen, sobald die Staatsanwaltschaft einen Rechtsmittelverzicht erklärt habe, berichtet das Blatt unter Berufung auf den Strafverteidiger.

Die „Märkische Allgemeine“ berichtete in ihrer Online-Ausgabe, dass die Frau noch in dieser Woche entlassen werden solle. Der schriftliche Beschluss der Strafvollstreckungskammer müsse noch der Justizvollzugsanstalt Luckau-Duben zugestellt werden, in der die Verurteilte zehn Jahre inhaftiert war. Die Zeitung berief sich gleichfalls auf den Rechtsanwalt der Frau.

Die Frau war im Juni 2006 zu 15 Jahren Haft wegen Totschlags verurteilt worden. Dem Urteil zufolge hatte die gelernte Zahnarzthelferin zwischen 1992 und 1998 ihre acht lebend geborenen Säuglinge unversorgt sterben lassen. Ein Fall war verjährt. Die toten Kinder hatte sie in Plastiktüten gewickelt und in Gefäßen verscharrt. Bei Umzügen nahm sie diese Gefäße mit, ehe sie diese auf dem elterlichen Grundstück in Brieskow-Finkenheerd nahe der polnischen Grenze abstellte. Dort waren sie bei Aufräumarbeiten vor zehn Jahren entdeckt worden.