Meissen. Die 17-Jährige war entführt und getötet worden. Ihre Eltern drückten jetzt ihren überwältigenden Schmerz aus

Vor etwas mehr als einer Woche wurde ihnen ihre über alles geliebte Tochter genommen. Nun hat die Familie von Anneli-Marie in der „Sächsischen Zeitung“ eine bewegende Traueranzeige veröffentlicht.

Es sind Worte, die berühren. Die zeigen, dass das Geschehene niemals verstanden werden kann. „Ein Engel ist geboren, beschütze uns“, steht über der Traueranzeige. „Wir sind so unglücklich, gebrochen und ausgebrannt, wir vermissen unser Kind so sehr“, beschreibt der Text weiter. Die Familie habe ihr „Schätzchen“ verloren, ihr „Baby“. Nie mehr werde Anneli Nudeln kochen, ihre Sachen herumliegen lassen oder Klavier spielen. „Sie lacht nicht mehr.“

Neben ihrem Geburtstag steht nicht die Formulierung „gestorben“, sondern ganz bewusst: „Genommen am 14.08.2015“. Anneli sei der Familie aus dem „Leibe gerissen“ worden – es sind Worte, die nicht mal im Ansatz erahnen lassen, welchen Schmerz die Hinterbliebenen ertragen müssen.

Den Ermittlungen zufolge war die 17-Jährige am 13. August von zwei Männern auf einem Feldweg in der Nähe ihres Elternhauses in Robschütz entführt worden. Unmittelbar danach verlangten die Täter 1,2 Millionen Euro Lösegeld von ihrem Vater. Die verzweifelten Eltern waren sofort bereit, die Forderungen zu erfüllen – doch eine Übergabe scheiterte, weil die Erpresser überfordert waren. Daraufhin musste Anneli sterben. Das Mädchen soll am Sonnabend auf dem Friedhof in Sora beigesetzt werden. Das sagte Bernd Oehler, Pfarrer der evangelischen Kirchgemeinde St. Afra in Meißen, zu der die Familie der 17 Jahre alten Gymnasiastin gehört.

Die mutmaßlichen 61 und 39 Jahre alten Täter sitzen in Untersuchungshaft.