Köln. Versteigerung geplant. Emeritierter Papst unterstützt katholischen Sozialverband

Das hätte dem gelernten Schuhmachermeister und Sozialreformer Adolph Kolping gefallen: Zur Unterstützung des Kolpingwerks, eines katholischen Sozialverbandes, spendet der emeritierte Papst Benedikt XVI. seine Schuhe. Das berühmte Paar roter Lederschuhe des früheren Kirchenoberhaupts ist damit Teil der Benefizaktion zum Kolpingtag am 19. September auf der Bühne am Neumarkt in Köln, sagte gestern Kolping-Bundessekretär Ulrich Vollmer.

Mit seiner Spende macht der frühere Papst (2005–2013) den Anfang einer Sammelaktion unter dem Motto: „Mein Schuh tut gut!“ Dabei sind „Normalbürger“ und Prominente aufgerufen, 15.000 Paar Schuhe zu spenden. Mit dem Erlös der Aktion wird das gemeinnützige Projekt „Blumenberg“ der Kolpingjugend im Diözesanverband Köln unterstützt, eine Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche aller Kulturen und Religionen. „Die Schuhe sind natürlich viel zu schade, um sie zu versteigern“, sagte Vollmer. Daher sei mit dem Museum im Geburtshaus Joseph Ratzingers in Marktl am Inn vereinbart, dass das Schuhpaar dort anschließend ausgestellt wird.

Die Idee, den früheren Papst um ein Paar Schuhe zu bitten, stammte von Yvonne Willicks (WDR), die auch Moderatorin und Patin der Aktion ist: „Ich finde die Kolping-Aktion super, weil es um ein wichtiges soziales Projekt geht. Außerdem passt die Idee, Schuhe auf diese Weise wiederzuverwerten, genau zu meiner Vorstellung von Nachhaltigkeit.“ Der Kontakt zu Ratzinger ging über den Präfekt des Päpstlichen Hauses, Erzbischof Georg Gänswein. Über das Kolping-Recyclingwerk werden alle gespendeten Schuhe verkauft. Der Erlös wird ebenfalls bei der Bühnenaktion des katholischen Sozialverbands bekannt gegeben. Zum Kolpingtag vom
18. bis 20. September werden rund 15.000 Teilnehmer erwartet.