Jakarta . Das Wetter erschwert die Bergung der 54 Leichen nach dem Flugzeugabsturz in Indonesien. Helfer finden säckeweise Bargeld.

Nach dem Absturz des Flugzeugs der Trigana Air in Indonesien haben Bergungskräfte an der Absturzstelle säckeweise angekokeltes Bargeld sichergestellt. Mit den Scheinen im Wert von 6,5 Milliarden Rupien (422 000 Euro) waren vier Postangestellte unterwegs, die das Geld am Zielort als Sozialleistungen an Bedürftige auszahlen sollten.

Die Suchmannschaften fanden an der Absturzstelle in der abgelegenen Provinz Papua auch den Stimmrekorder, der Aufnahmen im Cockpit macht. Die zweite Blackbox, die technische Daten des Fluges aufzeichnet, wurde noch gesucht, wie ein Sprecher sagte. Ermittler erhoffen sich Aufschluss über die Unglücksursache.

Schlechtes Wetter behindert Bergungsarbeiten

Es herrschte zwar während des Fluges schlechtes Wetter. Der Pilot setzte aber nach den bisherigen Angaben keinen Notruf ab. Die Maschine der Regionalfluggesellschaft Trigana Air war am Sonntag kurz vor dem Flughafen von Oksibil abgestürzt.

Die Bergung der 54 Leichen wurde am Mittwoch von heftigen Regenfällen und dichtem Nebel behindert. Wegen des Wetters konnten die Opfer nicht wie geplant mit Hubschraubern ausgeflogen werden, wie ein Militärvertreter der staatliche Nachrichtenagentur Antara sagte. Helfer trugen die Leichen deshalb zu Fuß aus dem unwegsamen Gelände. 27 waren bis zum Abend in Oksibil angekommen.

Flugzeug-Unglücke der vergangenen Monate


August 2015: Eine Turboprop-Maschine der Trigana Air stürzt in der Provinz Papua in Indonesien ab. Alle 54 Menschen an Bord kommen ums Leben.


März 2015: Der Absturz des Germanwings-Jets 4U9525 in Frankreich mit 150 Menschen an Bord ist eines der schwersten Unglücke im Luftverkehr der vergangenen Jahre. Der Copilot steuert die Maschine auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf nach Überzeugung der Ermittler absichtlich auf Crashkurs.


Februar 2015: Beim dramatischen Absturz einer zweimotorigen Turboprop-Maschine vom Typ ATZR-72 in der taiwanesischen Hauptstadt Taipeh kommen 35 Menschen ums Leben. Die Maschine rammt kurz nach dem Start eine Brücke in einem Wohngebiet und stürzt in einen Fluss.


Dezember 2014: Ein Airbus A320 der AirAsia stürzt auf dem Weg von Indonesien nach Singapur in die Javasee vor Borneo. Alle 162 Menschen an Bord kommen ums Leben.


Juli 2014: Malaysia Airlines MH17 stürzt über dem Kampfgebiet in der Ostukraine ab, aller Wahrscheinlichkeit nach ist sie von einer Rakete getroffen worden. 298 Menschen an Bord kommen um.


Juli 2014: Beim Absturz eines Passagierflugzeugs in Mali sterben alle 116 Menschen an Bord, darunter vier Deutsche. Das Flugzeug vom Typ MD83 war von Ouagadougou (Burkina Faso) nach Algerien unterwegs.


März 2014: Flug MH370 der Malaysia Airlines mit 298 Menschen an Bord verschwindet auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking plötzlich vom Radar. Die wochenlange Suche nach der vermuteten Absturzstelle der Boeing 777-200 im Indischen Ozean bleibt ohne Erfolg. Zuletzt wurden Trümmerteile im Indischen Ozean vor La Reunion gefunden.

1/7