Kathmandu.

Nepalesen können in ihren Pässen künftig statt männlich oder weiblich ein drittes Geschlecht angeben. In dem Dokument steht dann „O“ für „other“, also „andere“. Ähnliche Regeln gibt es in Australien und Neuseeland, wo ein „X“ für „intersexuell“ gesetzt werden kann.

Der erste nepalesische Reisepass mit einem „O“ ging am Montag an Monica Shahi, die im Pass noch mit ihrem männlichen Namen Manoj identifiziert wird. „Ich hoffe, dass wir eine Botschaft aussenden, die (sexuelle) Minderheiten überall auf der Welt unterstützt“, sagte Shahi bei der Pass-Übergabe im Außenministerium in Kathmandu.

Shahi forderte, nun solle die nepalesische Regierung auch Ehen zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern erlauben. Nepal ist in Asien Vorreiter bei der Anerkennung von Rechten sexueller und geschlechtlicher Minderheiten.

Geschlechtliche Identität hat viele Formen: Transsexuelle zum Beispiel sind Menschen, die bei der Geburt einem biologischen Geschlecht zugewiesen wurden, welches nicht mit der eigenen Identität übereinstimmt. Bei intersexuellen Menschen sind nicht alle Merkmale – wie Chromosomen, Hormone, Keimdrüsen oder äußere Geschlechtsorgane – eindeutig einem Geschlecht zuzuordnen. Die Psychologie wie auch die Medizin sprechen von „Menschen mit Geschlechtsidentitätsstörung“, wenn die einzelne Person sich dem von körperlichen Merkmalen bestimmten Geschlecht nicht zugehörig fühlt. Menschen, die in eine andere Geschlechterrolle wechseln, werden Transsexuelle genannt.