Moskau.

Beim Zusammenstoß eines Wasserflugzeugs mit einem Helikopter über einem beliebten Naherholungsgebiet sind in Russland vermutlich neun Menschen ums Leben gekommen. Taucher bargen aus dem Istra-Stausee nordwestlich von Moskau zunächst acht Leichen, darunter mindestens zwei Kinder. Nach einem Vermissten werde noch gesucht, sagte ein Mitarbeiter der Rettungskräfte am Sonntag. Die Arbeiten in dem 13 Meter tiefen Wasser seien schwierig.

Ermittler vermuten als Ursache einen Pilotenfehler. Augenzeugen zufolge vollführte der Führer des Wasserflugzeugs riskante Manöver. Er soll keine Genehmigung für den Betrieb an dem See gehabt haben, der auch der Wasserversorgung Moskaus dient. Die Maschine vom Typ Cessna 206 war am Sonnabendabend mit dem Helikopter der Marke Robinson 44 zusammengeprallt. Die Trümmer fielen rund 500 Meter vom Ufer entfernt ins Wasser. Mehr als 120 Helfer mit 40 Fahrzeugen waren im Einsatz. „Die Arbeit mit Tauchern und Booten dauerte die ganze Nacht“, sagte Behördensprecher Dmitri Pestow. Die Justiz eröffnete ein Verfahren wegen Gefährdung des Flugverkehrs. Am Unfallort wurde eine Untersuchungskommission erwartet. Den Helikopter soll ein erfahrender Sportpilot gesteuert haben.

Das 1935 angelegte Reservoir gilt als beliebtes Naherholungsgebiet für die Millionenmetropole Moskau. Viele Bewohner der größten Stadt Europas besitzen Wochenendhäuser (Datschen) am Ufer des 22 Kilometer langen und bis zu drei Kilometer breiten Stausees.