Harare . Nach dem Tod des Löwen Cecil muss sich der Verantwortliche vor Gericht verantworten

Der Tod des Löwen Cecil und die internationalen Proteste waren wie ein Weckruf für Simbabwe. Am Mittwoch begann in dem südostafrikanischen Land die Verhandlung gegen Profijäger Theo Bronkhorst, der bei der Tötung des Löwen geholfen haben soll. Der Angeklagte muss sich wegen Wilderei vor einem Gericht in Hwange verantworten. Jedoch wurde das Verfahren sofort um mehrere Wochen verschoben. Bronkhorsts Anwalt hatte die Einsetzung eines weiteren Rechtsbeistandes gefordert, woraufhin der Richter den Prozess auf Ende September vertagte.

Bronkhorst wurde vergangene Woche gegen Kaution von 1000 US-Dollar auf freien Fuß gesetzt. Auch gegen den Besitzer des Grundstücks, auf dem der Löwe getötet wurde, wird ermittelt.

Ein Zahnarzt aus Minnesota soll umgerechnet 45.000 Euro für die Löwenjagd bezahlt haben. Der 13 Jahre alte Cecil soll von Walter Palmer mit einem Trick aus dem Hwange-Nationalpark gelockt worden sein, um ihn außerhalb des Schutzgebiets zu erschießen. Der Park liegt 700 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Harare. Nach der Tat brach ein Sturm der Entrüstung los. „Ich habe nicht das Gefühl, etwas Falsches getan zu haben“, sagte Bronkhorst. Er habe nicht gewusst, dass Cecil berühmt gewesen sei.

Der Löwe trug ein mit einem GPS-Sender versehenes Halsband, das Forscher von der Oxford-Universität ihm angelegt hatten. Simbabwe hat die Auslieferung des Amerikaners Palmer gefordert. Zudem hat das Land bereits Konsequenzen gezogen: Die Jagd auf Löwen, Leoparden und Elefanten ist seit wenigen Tagen auch außerhalb des Hwange-Nationalparks verboten.

Ebenfalls am Mittwoch wurde ein ähnlicher Fall verhandelt. Angeklagt ist Profijäger Headman Sibanda, der es einem Amerikaner erlaubt haben soll, einen Löwen zu erlegen.