Stockholm. Experten glauben: Russisches Unterwasserfahrzeug sank 1916 nach Schiffskollision

Ein vor der schwedischen Ostküste von Tauchern entdecktes U-Boot stammt vermutlich aus dem Ersten Weltkrieg. Bei dem Wrack handele es sich wohl um ein russisches U-Boot, das 1916 mit einem schwedischen Dampfschiff kollidierte und sank, teilte das schwedische Militär mit. Das Unterwasserfahrzeug war vor einer Woche von der Wracksucherorganisation Ocean X Team gefunden worden. Die Taucher hatten ihr Filmmaterial den Streitkräften übergeben.

Der spektakuläre Fund hatte auch außerhalb Schwedens für Schlagzeilen gesorgt. Die Taucher nahmen zunächst an, das U-Boot sei neueren Baujahrs, und die Besatzung könne noch an Bord sein. „Wir konnten keine äußeren Schäden ausmachen, alle Luken waren geschlossen“, sagte einer der Spezialisten. Am Rumpf wollen die Taucher kyrillische Schriftzeichen ausgemacht haben.

Erinnerungen an die einwöchige U-Boot-Jagd in den Schären vor Stockholm im Oktober 2014 wurden wach. Zeugen hatten damals ein unbekanntes Unterwasserfahrzeug auf- und abtauchen sehen. Schwedens Militär war sicher, dass ein ausländisches U-Boot in die Hoheitsgewässer eingedrungen war. Die Suche blieb aber ergebnislos. Russland hatte jede Beteiligung an dem Vorfall vehement bestritten.

Jetzt sind sich Experten sicher, dass es sich bei dem Wrack um das U-Boot „Som“ handelt, das 1901 unter dem Namen „Fulton“ in den USA vom Stapel gelaufen und drei Jahre später an Russland verkauft worden war.