Washington.

Die US-Pfadfinder lassen nach einer jahrelangen Diskussion künftig homosexuelle Erwachsene als angestellte Betreuer und Teamleiter für die Jugendorganisation arbeiten. Damit unternimmt die Bewegung, der rund 2,4 Millionen US-Jugendliche angehören, einen weiteren, viel beachteten Schritt gegen Diskriminierung.

Der Verband der US-Pfadfinder beschloss die Neuerung in einer Telefonkonferenz der landesweiten Führung. Zuvor habe sich eine große Mehrheit im Führungsrat dafür entschieden. Liberale Kräfte und die Organisation Scouts for Equality, die für die Neuerung kämpfte, begrüßten den Beschluss. Einige Religionsgemeinschaften, die eng mit den amerikanischen Pfadfindern zusammenarbeiten, reagierten ablehnend und kündigten weiteren Widerstand an. Bisher wurden schwule Betreuer, Gruppenleiter und Angestellte nicht geduldet. Diese alten Statuten drohten, das Image der mehr als 100 Jahre alten Bewegung zu beschädigen, auch angesichts von mehr Toleranz in der US-Gesellschaft.

„Im Zuge der sozialen, politischen und gesetzlichen Veränderungen in unserem Land sowie in unserer Bewegung hielt ich die Richtlinien nicht mehr für tragbar“, sagte Pfadfinderpräsident und Ex-US-Verteidigungsminister Robert Gates. „Ab heute schauen die US-Pfadfinder als Organisation nach vorn und nicht nach hinten“, schrieben die Scouts for Equality. „Dieses Thema hat uns viel zu lange gespalten und abgelenkt“, sagte Gates. Frühere Angestellte und freiwillige Betreuer hatten mehrere Prozesse angestrengt.