Duisburg. In Duisburg hat die Stadt mit einer Gedenkfeier an die 21 Toten und die Hunderten Verletzen bei der Loveparade-Katastrophe erinnert.

In Duisburg ist mit einer Gedenkfeier am Unglücksort an die 21 Toten und die Hunderten Verletzten und Traumatisierten bei der Loveparade-Katastrophe erinnert worden. „Fünf Jahre sind vergangen - das Trauma ‘Loveparade’ blieb“, sagte Oberbürgermeister Sören Link (SPD) in seiner Ansprache am Freitagabend. Das Unglück wirke in den Angehörigen und Betroffenen, aber auch in der Stadt Duisburg und ihren Bürgern nach.

Link bekräftigte den Wunsch nach einem baldigen Beginn eines Strafverfahrens. „Es ist den Angehörigen der Opfer kaum noch zu erklären, dass es nach fünf Jahren immer noch so viele offene Fragen und so wenig Antworten, so wenig Gewissheit gibt“, sagte der SPD-Politiker laut Redetext.

Der Prozess sei für die Angehörigen zentral, „um diesen unvorstellbar schmerzhaften und belastenden Teil ihrer Geschichte verarbeiten zu können, einen Weg zum Weiterleben zu finden“. Das Landgericht Duisburg prüft seit anderthalb Jahren die Anklage gegen zehn Verantwortliche der Veranstalterfirma Lopavent und der Stadt Duisburg.

Stiftung „Duisburg 24.7.2010“

Für den Blick nach vorne stehe auch die Stiftung „Duisburg 24.7.2010“, die am Donnerstag zur langfristigen Unterstützung der Betroffenen gegründet wurde, sagte Link. „Im Bewusstsein, Mitverantwortung für die Folgen der Katastrophe zu tragen“ unterstütze auch die Stadt Duisburg die Stiftung, versicherte der SPD-Politiker. Er war 2012 nach der Abwahl seines Vorgängers Adolph Sauerland (CDU) ins Amt gekommen. Sauerland hatte sich lange geweigert, politische Verantwortung für das Loveparade-Unglück zu übernehmen.

Am 24. Juli 2010 waren bei einer Massenpanik auf der Loveparade 21 Menschen im Alter von 18 bis 39 Jahren ums Leben gekommen und mehr als 500 verletzt worden. Hunderttausende Techno-Fans waren nach Duisburg gekommen, um auf dem Gelände eines ehemaligen Güterbahnhofs zu feiern. Als der einzige Zugang zum Festivalgelände wegen Überfüllung zeitweise geschlossen wurde, brach in dem dichten Gedränge eine Massenpanik aus. Durch den Druck der Menschenmenge wurden 13 Frauen und acht Männer aus sieben Ländern zu Tode gequetscht.