Louisiana. Wieder kommt es in einem US-Kino zu Schüssen. Ein Mann schießt in einem Filmtheater in Louisiana um sich und tötet mehrere Menschen.

In einem Kino im US-Bundesstaat Louisiana hat ein Mann aus noch ungeklärten Motiven plötzlich um sich geschossen und zwei Menschen und sich selbst getötet. Neun Menschen wurden verletzt, einer davon lebensgefährlich.

Der Schütze feuerte am Donnerstagabend gegen 19.20 Uhr während der Filmvorführung auf Zuschauer und löste damit Chaos aus. Danach soll er sich selbst erschossen haben. Eine 21-jährige Kinobesucherin war sofort tot, eine 33-jährige Frau erlag ihren Verletzungen im Krankenhaus.

Der Vorfall erinnerte stark an den Amoklauf in einem Kino bei einem „Batman“-Film in Aurora im Bundesstaat Colorado vor rund drei Jahren. Dieser Fall war gerade wegen des Prozesses durch die Medien gegangen.

Schüsse kamen ohne Vorwarnung

Der Täter sei ein weißer Mann in seinen 50ern, sagte der Polizeichef von Lafayette, Jim Craft, am Donnerstagabend (Ortszeit). Die Polizei des Bundesstaats sprach von einem 58-Jährigen. Dessen Identität sei mittlerweile bekannt, werde aber noch nicht bekanntgegeben, sagte ein Sprecher der Polizei von Louisiana nach Angaben der Zeitung "USA Today". Am Freitagnachmittag deutscher Zeit gab Craft dann bekannt, dass der Schütze ein 59-jähriger wohnungsloser Mann aus Alabama gewesen sei, der sich erst seit Anfang Juli im Raum Lafayette aufhielt und in einem Hotel lebte.

Zu den Schüssen kam es in einem Kino der Kette „The Grand“ in Lafayette, etwa 100 Kilometer von Baton Rouge, der Hauptstadt von Louisiana, entfernt.

Unter den 100 Zuschauern brach Panik aus, erzählten Augenzeugen bei KATC. Die Schüsse kamen ohne Vorwarnung. Plötzlich habe sie ein lautes Geräusch vernommen, sagte Kinobesucherin Katie Domingue der Regionalzeitung „The Advertiser“. Ein älterer weißer Mann sei aufgestanden und habe zu schießen begonnen. „Er gab keinen Ton von sich. Ich habe auch nicht gehört, dass Leute schreien.“ Nach sechs Schüssen sei sie zusammen mit ihrem Verlobten Richtung Ausgang gerannt.

Einige der Verletzten seien in einem kritischen Zustand. Die Bundespolizei FBI wurde in die Ermittlungen eingeschaltet. In dem Kino sei die Komödie „Trainwreck“ mit Amy Schumer gelaufen, hieß es. „Es bricht mir das Herz. Meine Gedanken und Gebete sind bei den Menschen in Lousiana“, schrieb die Schauspielerin auf Twitter. Der Gouverneur des Bundesstaates Louisiana, Bobby Jindal, kam zum Tatort. Er sagte, jetzt gelte es, für die Opfer und ihre Familien zu beten.

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Erinnerungen an den Amokläufer in Aurora werden wach

Unabhängig von der Tat in Louisiana äußerte US-Präsident Barack Obama in einem Interview sein Bedauern darüber, bei der Verschärfung der Waffengesetze nicht vorangekommen zu sein. In diesem Bereich habe er den meisten Gegenwind und die größte Frustration während seiner bisherigen Amtszeit erfahren, sagte er in einem am Freitag veröffentlichten Gespräch mit der britischen BBC. Seit den Anschlägen vom 11. September 2001 seien weniger als hundert Amerikaner durch Terror ums Leben gekommen, Zehntausende hingegen durch übrige Waffengewalt. Er versprach, sich in den verbleibenden 18 Monaten seiner zweiten Amtszeit weiter um Reformen zu bemühen.

Der Gouverneur des Bundesstaates Louisiana, Bobby Jindal, kam zum Tatort. Er sagte, jetzt gelte es, für die Opfer und ihre Familien zu beten. „Dies ist eine schreckliche Nacht für Lafayette, eine schreckliche Nacht für Louisiana, eine schreckliche Nacht für die Vereinigten Staaten“, sagte Jindal, der zu den Präsidentschaftskandidaten der Republikanern gehört.

Der Täter, der nach übereinstimmenden Medienberichten allein ins Kino kam, soll die Menschen in die Beine und andere Körperteile geschossen haben. Die Zuschauer im gesamten Kinokomplex mit mehreren Sälen wurden aufgefordert, das Gebäude umgehend zu verlassen. Vor dem Kino war laut Augenzeugen ein Wirrwarr an verängstigten Kinobesuchern, ihren Angehörigen und den eintreffenden Rettungskräften. Zum Motiv der Tat machte Polizeichef Craft noch keine Angaben.

Am 20. Juli 2012 hatte ein Amokläufer während der Premiere eines „Batman“-Films um sich gefeuert. Zwölf Menschen starben, Dutzende weitere wurden verletzt. Wegen der Tat war der Täter, James Holmes, vor wenigen Tagen in einem Mordprozess in Centennial schuldig gesprochen worden. Drei Jahre nach dem Amoklauf droht dem 27-Jährigen damit die Todesstrafe. Die Geschworenen des zuständigen Gerichts bei Denver lehnten es am Donnerstag vor einer Woche ab, ihn als psychisch krank und nicht schuldfähig anzusehen.