Kairo .

Es sollte eine Vergnügungsfahrt auf dem Nil werden und endete in einer Katastrophe: Nach der Kollision eines Ausflugsbootes mit einem Lastkahn nahe Kairo sind viele Menschen ertrunken. Das Gesundheitsministerium sprach am Donnerstag von mindestens 16 Todesopfern – einige Zeitungen hatten zuvor mehr als 20 gemeldet. Unter den Toten waren auch Frauen und Kinder, wie die staatliche Zeitung Al-Ahram online meldete.

Berichten zufolge war das mit 35 Passagieren voll besetzte Boot nach dem Zusammenstoß am Mittwochabend einige Kilometer nördlich der ägyptischen Hauptstadt gekentert. Nach Angaben des Ministeriums ging die Suche nach Vermissten weiter.

Der Kapitän des Lastkahns wurde demnach festgenommen. Die Schifffahrtsbehörde teilte mit, dass der Frachter unerlaubterweise in der Nacht unterwegs gewesen sei. Zudem habe das verunglückte Boot keine Lizenz für Fahrten auf dem Fluss gehabt.

Nach dem Unfall kam es zu Tumulten zwischen der Polizei und wütenden Angehörigen der Opfer, die aus Protest eine Straße nahe einer Polizeistation blockiert hatten. Verletzt wurde dabei offenbar niemand.

Schwere Verkehrsunfälle sind in Ägypten an der Tagesordnung. Mangelhafte Sicherheitsstandards führen auch auf dem Nil immer wieder zu Zwischenfällen und tödlichen Unglücken.

Zu den Feiern nach Ende des Fastenmonats Ramadan vor einer Woche sind Partyboote – oft mit bunten Lichtern und schriller Musik – vor allem in Kairo abends sehr beliebt.