Bratislava. Eine Familie aus Deutschland gerät bei einer Gebirgswanderung in der Slowakei in Not. Ein Rettungshubschrauber soll helfen. Doch dieser stürzt vor den Augen der Deutschen ab.

Sie wollten einen Jungen aus Deutschland retten und kamen dabei ums Leben: Beim Absturz eines Rettungshubschraubers in eine slowakische Gebirgsschlucht sind am Freitagabend alle vier Besatzungsmitglieder ums Leben gekommen. Bei den Opfern handelte es sich nach Angaben des Flugrettungsdienstes um besonders erfahrene Kräfte. Der Pilot habe in den vergangenen 24 Jahren 1800 Flugstunden absolviert. Mit an Bord waren ein oft in Fernsehnachrichten als Notfallexperte befragter Arzt, ein Sanitäter und der Leiter der regionalen Bergrettungsabteilung.

Die Bergungsarbeiten in dem schwer zugängigen Gelände des ­sogenannten Hornad-Durchbruchs im Nationalpark Slovensky raj (Slowakisches Paradies) gestalteten sich am Sonnabend äußerst kompliziert. Die Schlucht wurde für Touristen gesperrt.

Wie das Gesundheitsministerium mitteilte, war der Rettungs­­hubschrauber unterwegs zu einem zehnjährigen Jungen aus Deutschland gewesen, der bei einer Wanderung gestürzt war und sich beide Beine gebrochen hatte. Doch der Hubschrauber geriet in eine Hochspannungsleitung und stürzte aus mehr als hundert Metern in die Schlucht.

Der junge Deutsche wurde daraufhin von anderen Bergrettern zu Fuß geborgen und ins Krankenhaus gebracht. Er sei geschockt, weil er den Absturz aus rund 150 Metern Entfernung mitansehen musste, berichtete das Nachrichtenportal TVNoviny.sk. Seine Familie wollte sich zu dem Unfall nicht äußern.