Brüssel . Psychologische Tests sollen für Piloten zur Ausbildung gehören. Das empfiehlt eine Arbeitsgruppe als Reaktion aufs Germanwings-Unglück.

Als Konsequenz aus dem Germanwings-Unglück schlägt eine EU-Expertengruppe psychologische Untersuchungen für künftige Berufspiloten vor. „Derzeit gibt es angehende Berufspiloten, die für ihre Ausbildung niemals eine psychologische Bewertung absolvieren“, heißt es in dem Papier, das die Brüsseler EU-Kommission am Freitag veröffentlichte.

Unter Leitung der europäischen Flugsicherheitsbehörde EASA hatten Vertreter von Fluggesellschaften, Arbeitnehmern und Behörden sowie medizinische Experten zwei Monate lang bestehende europäische Regelungen unter die Lupe genommen. Das Papier soll als Arbeitsgrundlage für spätere Empfehlungen an die Flugbranche und für mögliche Gesetzesänderungen dienen.

Der Germanwings-Mutterkonzern Lufthansa begrüßte die EU-Empfehlungen zur Flugsicherheit. Die in Brüssel vorgestellten Vorschläge stünden im Einklang mit den Ergebnissen der deutschen Expertengruppe von Bundesregierung und dem Luftverkehrsverband BDL, erklärte das Unternehmen am Freitag in Frankfurt.

Einzelne Punkte wie zum Beispiel die Anlaufstellen für Crewmitglieder seien bei Lufthansa bereits seit vielen Jahren etabliert, erklärte das Unternehmen. Die Initiativen zur Verfahrensoptimierung und mehr flugbetrieblicher Sicherheit seien zu begrüßen.

Die EU-Kommission hatte die Gruppe nach dem Absturz einer Germanwings-Maschine über den französischen Alpen einberufen. Nach bisherigen Ermittlungen ließ der 27 Jahre alte Co-Pilote die Maschine am 24. März absichtlich zerschellen. Es gab 150 Todesopfer.