Almoloya .

Der aus einem Hochsicherheitsgefängnis geflüchtete mexikanische Drogenbaron Joaquín „El Chapo“ Guzmán hat den Bau seines Fluchttunnels bis ins Detail geplant. Nach Einschätzung der Behörden brauchte er dafür mehr als ein Jahr. Den Tunneleingang musste er so positionieren, das er nicht von den Sicherheitskameras der Haftanstalt abgedeckt war. Und auch der Lärm beim Graben dürfte ihn vor ein Problem gestellt haben. Er muss umfangreiche Hilfe von innen gehabt haben, erklärte jetzt der mexikanische Innenminister Miguel Ángel Osorio Chong.

Drei Gefängnisbeamte seien entlassen worden, darunter der Direktor der Haftanstalt Altiplano 90 Kilometer westlich von Mexiko-Stadt. „Sie hatten etwas oder viel mit dem zu tun, was passierte, deshalb haben wir diese Entscheidung getroffen“, sagte der Minister. Angaben, wer genau unter dem Verdacht stehe, bei der Flucht geholfen zu haben, machte der Minister nicht.

Das Gefängnis Altiplano verfüge über die gleichen Hochsicherheits-Standards wie Haftanstalten in den USA oder Kanada, sagte er weiter. Für Guzmán habe es zusätzliche Überwachung gegeben. Dazu soll eine Fessel mit Peilsender gehört haben, die jedoch nur im Innern des Hochsicherheitsgefängnisses funktionierte.

Nach Angaben des Ministers lag der 1,5 Kilometer lange Tunnel 19 Meter unter der Oberfläche. Osorio Chong sprach von einem „High-Tech“-Verstoß gegen die Sicherheitsmaßnahmen des Gefängnisses. Dazu gehörten 750 Kameras und 26 Sicherheitsfilter.