Mexiko-Stadt. Joaquín „El Chapo“ Guzmán entkommt in Mexiko durch einen eineinhalb Kilometer langen Tunnel

Er gilt als der Kopf eines der mächtigsten Drogenkartelle weltweit – nun ist der mexikanische Drogenbaron Joaquín „El Chapo“ Guzmán erneut aus der Haft in Mexiko ausgebrochen. Er sei von seiner Zelle aus durch einen 1500 Meter langen, aufwendig konstruierten Tunnel geflüchtet, berichtete die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf den nationalen Sicherheitsbeauftragten Monte Alejandro Rubido.

Die Wächter des Hochsicherheitsgefängnisses Altiplano in der Stadt Almoloya de Juárez hätten die Abwesenheit Guzmáns bei einem Routinecheck am Sonnabend bemerkt, hieß es in einer Stellungnahme der nationalen Sicherheitsbehörde. Der Flughafen im benachbarten Toluca sei vorsichtshalber geschlossen worden.

Zuletzt war Guzmán in der Nähe der Duschräume des Gefängnisses gesehen worden. Kameras hätten ihn dann aus ihrem Blickfeld verloren.

Guzmán war schon einmal 2001 auf einem Wäschewagen aus einem Hochsicherheitsgefängnis entkommen und erst im Februar 2014 in einem mexikanischen Urlaubsort wieder festgenommen worden.

Bis zu seiner erneuten Festnahme war er der Chef des Sinaloa-Kartells, das die Hauptumschlagplätze für Drogen an der Grenze zu den USA kontrollieren soll. Der Einflussbereich des Kartells erstreckt sich angeblich bis nach Europa und Australien.

Erstmals war Guzmán 1993 in Guatemala gefasst worden. Er wurde nach Mexiko ausgeliefert und wegen Mordes und Drogenhandels zu 20 Jahren Haft verurteilt. In den Vereinigten Staaten wird Guzmán wegen Drogenhandel und organisiertem Verbrechen gesucht. Sein Spitzname bedeutet übersetzt „der Kleine“ und bezieht sich auf seine Körpergröße von 1,68 Meter. Sein Alter wird in verschiedenen Quellen mit 58 oder 60 angegeben.