Traunstein . Angeklagter soll außerdem Schmerzensgeld an junge Frau zahlen – sie verlor ein Auge

Er tat es aus purer Mordlust. Während ganz Deutschland in der Nacht zum 14. Juli 2014 den Sieg der DFB-Elf bei der Fußball-WM feierte, nahm der Soldat sein Kampfmesser aus dem Spind, ging in die Stadt und erstach auf der Straße wahllos einen Rentner. Keine halbe Stunde später verletzte er eine Jugendliche in Bad Reichenhall lebensgefährlich. Die Frau ist seitdem auf dem linken Auge blind.

Für die tödlichen Messerstiche gegen den 72-Jährigen und den Überfall auf die 17-Jährige muss der Täter 14 Jahre in Haft. Das Landgericht Traunstein verurteilte den 21-Jährigen am Freitag nach dem Jugendstrafrecht wegen Mordes und schwerer Körperverletzung. Es erkannte auf eine besondere Schwere der Schuld, weil die Merkmale Mordlust und Heimtücke gegeben seien. „Er wollte töten, um sich stark und überlegen zu fühlen“, charakterisierte der Vorsitzende Richter den Angeklagten, der das Urteil ohne erkennbare Regung aufnahm.

Das Gericht verurteilte den Angeklagten außerdem zu einer Zahlung von 175.000 Euro Schmerzensgeld an die junge Frau. Diese saß neben ihren Anwälten und verfolgte die Urteilsbegründung mit gesenktem Kopf. Äußern wollte sie sich anschließend nicht.

Nach Verbüßung der Haft soll geprüft werden, ob der aus Morbach in Rheinland-Pfalz stammende Mann eingesperrt bleibt.