Monaco . Umweltschutz ist sein Leitmotiv: Fürst Albert II. will Monaco zu einem Öko-Musterland machen. Am Sonntag ist er zehn Jahre im Amt, ab Samstag wird gefeiert. Nach der Geburt seiner Zwillinge muss er die Herrscheraufgaben nun mit der Papa-Rolle vereinbaren.

Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen, ist selbst für einen Fürsten nicht immer leicht. Jedenfalls steht Albert II. von Monaco seit der Geburt seiner Zwillinge Jacques und Gabriella vor Herausforderungen: „Das ist sehr schwer, einen Abend mit ihnen zu haben“, erzählte er vor einigen Tagen monegassischen Journalisten. „Man muss mit Treffen und Verpflichtungen jonglieren. Aber wir schaffen es.“ Am Sonnabend und Sonntag feiert Monaco das zehnjährige Amtsjubiläum seines Herrschers.

Verpflichtungen hat er jede Menge, als Lobbyist des Klimaschutzes reist der Chef des Zwergstaats um die Welt. Auch wenn die Presse sich oft mehr für seine hübsche Fürstin Charlène und den süßen Nachwuchs interessiert: Der 57-Jährige nutzt den Glanz der Grimaldi-Dynastie geschickt für seine grüne Agenda. Albert baut das Fürstentum um und will es von seinem Schmuddelimage als Steuerparadies befreien. 32 Steuerabkommen mit anderen Staaten hat das Fürstentum geschlossen, die OECD strich es 2009 von ihrer Liste unkooperativer Staaten. Kritik gibt es aber weiter, erst kürzlich nannte die EU-Kommission das Land auf einer Steuer-Negativliste.

Bei seinem Herzensthema Umweltschutz dagegen fliegen Albert die Sympathien zu. Seine Stiftung beschäftigt sich mit Klimawandel, Biodiversität und Wasser. An ihrem Hochzeitstag fuhren Albert und Charlène im Hybridauto. Monaco will er zu einer Öko-Musterstadt machen. Bei nicht einmal 38.000 Einwohnern fällt das im globalen Maßstab zwar kaum ins Gewicht, doch Albert hofft, dass Monaco ein Vorbild sein kann.