Potsdam . Elias ist seit Mittwoch spurlos verschwunden, Polizei und zahlreiche Helfer suchen fieberhaft nach dem Sechsjährigen.

Elias ging am Mittwochnachmittag zum Spielen nach draußen - und ist seitdem verschwunden. „Den Jungen zu finden, ist unsere oberste Priorität“, erklärte eine Polizeisprecherin am Donnerstag. Es gebe im Moment keine Hinweise auf ein Verbrechen, betonte sie. Nach dem Verschwinden des Sechsjährigen in Potsdam sucht die Polizei seit Mittwochabend mit mehreren Hunden und zahlreichen Beamten nach dem Kind. Derzeit werde davon ausgegangen, dass sich Elias in einer hilflosen Lage befindet. Es wurde ein ein Foto des Jungen herausgegeben.

Elias hatte die elterliche Wohnung im Stadtteil Schlaatz am Mittwoch gegen 17.00 Uhr verlassen, um draußen in Sichtweite zu spielen. Als die Mutter ihn nach Polizeiangaben gegen 18.30 Uhr zum Abendessen hinein rief, war er plötzlich verschwunden. Etwa zwei Stunden, nachdem Elias die Wohnung verlassen hatte, hatte die Mutter ihn als vermisst gemeldet. Er sei noch nie fortgeblieben, ohne sich abzumelden, berichtete die Frau vor Ort. Sie habe zunächst selbst gesucht und dann die Polizei alarmiert.

„Wir drehen alles um, wir lassen keinen Stein auf dem anderen.“

Bereits in der Nacht war der von Plattenbauten geprägte Stadtteil, der an der Nuthe liegt, durchsucht worden. Auch ein Hubschrauber war im Einsatz. Es würden noch einmal alle Bereiche durchkämmt, sagte die Sprecherin am Vormittag. Polizisten sind zu Fuß und mit Streifenwagen unterwegs. Sie sollen auch in alle Kellerräume schauen. Auch ein Hund wird eingesetzt. Zudem hätten sich viele Freiwillige gemeldet, um die Suche zu unterstützen. Auf der Nuthe und weiteren Gewässern halten Polizisten von Booten aus Ausschau. „Wir suchen ununterbrochen“, sagte die Sprecherin. „Wir drehen alles um, wir lassen keinen Stein auf dem anderen.“

Überprüft werden sollen auch Bilder von Überwachungskameras, etwa von Supermärkten und im öffentlichen Nahverkehr. Es würden auch Personen überprüft, und es werde mit vielen Menschen - und damit möglichen Zeugen - gesprochen. Es seien bereits zahlreiche Hinweise eingegangen, eine heiße Spur sei aber noch nicht dabei. So haben Zeugen berichtet, Elias am Mittwoch auf einem Spielplatz gesehen zu haben, ein anderer an einer Haltestelle. Eine Zeugin will ein Kind mit einem Mann am Supermarkt gesehen haben.

Kein Zusammenhang zum Fall Inga

Elias ist nach Polizeiangaben 1,10 bis 1,20 Meter groß und schmächtig. Er hat kurze blonde Haare und blaue Augen. Bekleidet war er mit einer hellblauen Jeans, einem weißen T-Shirt mit langen Armen und hellblauem „Adidas“-Schriftzug sowie dunkelblauen Turnschuhen. Auf Facebook starteten Freundinnen der Mutter einen Suchaufruf. Sie verteilten auch mehrere hundert Flyer.

Einen Zusammenhang mit der verschwunden Inga aus Schönebeck Sachsen-Anhalt schloss die Polizeisprecherin am Donnerstag aus. Nach der seit dem 2. Mai verschwundenen Fünfjährigen war am Mittwoch auch in Brandenburg vergeblich mit Hunden gesucht worden. (dpa)

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