Horb-Altheim. Furore im Netz: Hotpants und andere aufreizende Kleidung wurden an einer Schule im Schwarzwald verboten - mit einem Trick.
Strenge Sitten an einer Schule im Schwarzwald sorgen unter dem Hashtag #hotpantsverbot bei Twitter für Furore: Schülerinnen wurde freizügige Kleidung untersagt, Hotpants, bauchfreie Shirts und Tops auch in der Sommerhitze verboten. Wenn eines der Mädchen die neuen Regeln nicht befolgt, bekommt es vor der Werkrealschule in Horb-Altheim einfach ein übergroßes T-Shirt übergestülpt - Problem gelöst.
Das meint zumindest Schulleiterin Bianca Brissaud, die für die ungewöhnliche Maßnahme verantwortlich ist: "In letzter Zeit müssen wir gehäuft feststellen, dass Mädchen der Werkrealschule sehr aufreizend gekleidet sind", zitiert der "Schwarzwälder Bote" aus einem Schreiben der Rektorin an die Eltern. Das Kollegium habe sich deshalb entschlossen, "dass wir an unserer Schule keine aufreizende Kleidung dulden wollen". Weiter erklärt Brissaud laut "Schwarzwälder Bote": "Manche meiner männlichen Kollegen wissen nicht, wie sie das Thema bei den Schülerinnen ansprechen sollen."
So richtig erlaubt ist das, was die Schulleitung da macht, eigentlich nicht - schließlich dürfen die Jugendlichen an Baden-Württembergs öffentlichen Schulen, so wie in anderen Bundesländern auch, anziehen, was sie wollen. Vorschriften oder "Kleiderreglen" gibt es keine. Allerdings gibt es einen simplenTrick, dessen sich auch die Werkrealschule in Horb-Altheim bedient hat: Wenn die Kleidung den Schulfrieden gefährdet, darf die Schulleitung eingreifen. Im Klartext: Wenn Bianca Brissaud der Meinung ist, dass für männliche Lehrer und Mitschüler die Ablenkung durch nackte Beine und Bäuche zu groß ist, ist gegen ihr merkwürdiges Verbot schwer anzukommen. (cas)