Bremervörde. In Bremervörde raste ein Auto in das „Pinocchio“ und tötete zwei Menschen

Überall liegen Blumen, rote und weiße Rosen. An der Eingangstür hat jemand einen Stoff-Teddy auf den Boden gelegt, vor dem zertrümmerten Schaufenster sitzt noch eine kleine gelbe Plüschente. Kerzen brennen. Immer wieder bleiben Passanten vor dem Haus an der Neuen Straße 47 stehen. Autos fahren langsamer, Insassen blicken auf die ramponierte Fassade des Eiscafés. Hier kam es am Sonntagabend zur Tragödie, bei der zwei Menschen starben, darunter ein zweijähriger Junge.

„Es ist einfach schrecklich, was hier passiert ist“, sagt ein Anwohner. „Das Auto hat ja bis zur Heckklappe in dem Eiscafé gestanden.“ Am Sonntag um 17.30 Uhr passierte das, was die „Bremervörder Zeitung“ als den „schlimmsten Verkehrsunfall, der sich jemals in Bremervörde ereignet hat“, beschreibt. Eine Frau fährt mit ihrem Auto frontal und ungebremst in das Eiscafé „Pinocchio“. Ihr schwerer Kombi durchbricht das Schaufenster, das auch zum Straßenverkauf für Eis diente.

Die Unglücksbilanz ist traurig. Eine Familie ist besonders schwer betroffen: Ein zweijähriger Junge stirbt, seine Mutter wird schwer verletzt. Sie kämpft auch am Montag im Krankenhaus in Hamburg noch ums Überleben. Auch der Vater liegt verletzt in einer Klinik. Getötet wird zudem ein 65-jähriger Mann. Insgesamt werden neun Menschen teils schwer verletzt, auch die Fahrerin, die bei dem Unfall in ihrem Wagen eingeklemmt wurde.

In dem knapp 20.000 Einwohner zählenden niedersächsischen Bremervörde gibt es am Montag kein anderes Thema als den Unfall. Beim Bäcker, im Café und auf der Straße sind die Menschen geschockt. Betroffenheit auch im Rathaus, wo Bürgermeister Detlev Fischer (CDU) am Montag gar keine Worte für die Tragödie finden kann. Im Internet löste der Unfall dagegen schon am Sonntag Kommentare und Mitleidsbekundungen aus.