Manila . 118 Menschen konnten aus dem Wasser gerettet werden, für mindestens 36 Passagiere kam jede Hilfe zu spät. Ursache unklar.

Bei offenbar hohem Wellengang ist auf den Philippinen eine Fähre gekentert und hat mindestens 36 Menschen in den Tod gerissen. 19 Menschen wurden am Donnerstag Stunden nach dem Unglück noch vermisst. Die Küstenwache konnte aber 118 Menschen retten. Das Unglück ereignete sich direkt nach dem Start der Fähre „M/B Kim Nirvana“, keine 200 Meter außerhalb des Hafens von Ormoc, gut 500 Kilometer südlich der Hauptstadt Manila. Das Schiff wollte auf die nur rund 40 Kilometer entfernten Camotes-Inseln übersetzen.

Überlebende berichteten im Fernsehen von Panik an Bord. Menschen hätten in Todesangst geschrien, als die Fähre plötzlich und ohne Vorwarnung auf die Seite kippte. Es sei kaum Zeit gewesen, ins Wasser zu springen. Viele Leute seien im Innern eingeschlossen gewesen.

Die Behörden nahmen Ermittlungen zur Unglücksursache auf. „Es soll hohen Wellengang gegeben haben“, sagte Armand Balilo, Sprecher der Küstenwache. „Wir müssen das noch untersuchen. Wir haben den Kapitän noch nicht befragt.“ Es war unklar, ob der Kapitän unter den Geretteten war oder noch vermisst wurde.

Auf Fernsehbildern war stunden nach dem Unglück noch der orange-farbene Rumpf des Wracks zu sehen. Vor Ort waren zahlreiche Rettungskräfte, die die Umgebung nach weiteren Überlebenden absuchten. Die See war rau.

In dem Staat mit 7000 Inseln sind Fähren eines der wichtigsten Verkehrsmittel. Schlechte Sicherheitsvorkehrungen, veraltete Boote und Überladung führen oft zu Unfällen. 1987 passierte das weltweit schlimmste Fährunglück in Friedenszeiten in philippinischen Gewässern. Bei dem Zusammenstoß einer Fähre mit einem Öltanker kamen einen Tag vor Weihnachten 4300 Menschen um. (dpa)