Offenbach. Bauernregel, nach der das Wetter lange so bleibt, trifft häufig zu

Nach dem Siebenschläfertag an diesem Sonnabend wird es hochsommerlich in Deutschland. Ein riesiges Hoch liegt in der nächsten Woche mit seinem Zentrum über Mitteleuropa und hält die Tiefs aus Westen auf Abstand. Sie werden um das Hoch herumgeführt – auf einer Bahn, die wie der griechische Buchstabe Omega aussieht. Die Meteorologen sprechen deshalb von einer Omega-Wetterlage. „Bei dieser beständigen Wetterlage wird trockene und warme Luft herangeführt, in der es in der zweiten Wochenhälfte bis zu 30 Grad, vielleicht noch darüber, warm werden kann“, sagte Meteorologin Magdalena Bertelmann vom Deutschen Wetterdienst.

„Bis dahin müssen wir aber das Wochenende überstehen, am Sonnabend stehen kräftige Schauer und Gewitter auf dem Programm.“ Am Sonntag werden 20 bis 27 Grad erwartet.

Dass der Siebenschläfertag das Wetter der kommenden sieben Wochen bestimmt, wie in Bauernregeln überliefert („Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag“), ist aus Sicht der modernen Meteorologie nicht zu halten. Für die Wetterregel sei nicht ein einzelner Tag, sondern der Zeitraum von Ende Juni bis Anfang Juli entscheidend, sagte Bertelmann. In diesen Tagen stabilisiere sich oft die Großwetterlage und bleibt für einige Wochen bestehen.

Einst verknüpften Bauern Wetterlagen mit Festtagen und stellten Regeln auf. Statistiken zufolge treffen die Vorhersagen zum Siebenschläfer zu 62 bis 70 Prozent zu. Der Name geht auf eine Legende von sieben schlafenden Jünglingen zurück. Zur Zeit der Christenverfolgung sollen sie sich im Jahr 251 in eine Berghöhle in Ephesus versteckt haben. Dort wurden sie eingemauert und schliefen ganze 195 Jahre, bis sie am 27. Juni 446 zufällig entdeckt wurden und wieder erwachten.