Spokane.

Rachel Dolezal ist eine Schwarzenaktivistin aus Spokane im Nordwesten der USA. Dolezal ist engagiert, lautstark – und eigentlich weiß, obwohl sie sich immer als schwarz bezeichnet hat. Der Fall hat eine Debatte entfacht: Spielt die Hautfarbe eine Rolle, wenn man sich für Chancengleichheit einsetzt? Dolezal setzt sich seit Jahren für Chancengleichheit ein, seit einem Jahr ist sie örtliche Chefin der Bürgerrechtsorganisation NAACP. Sie hat einen Abschluss an der Howard University, an der fast ausschließlich Schwarze studieren. Auf ihrer Website ist ein Schwarzer zu sehen, der ihr Vater sei. Doch jetzt meldete sich ein ganz anderer Vater, zusammen mit seiner Frau – und die sind weiß. „Sie ist deutscher und tschechischer Abstammung“, sagt die Mutter, und der Vater setzt hinzu: „Sie ist weiß.“ Dolezals Eltern zeigten das Foto eines jungen weißen Mädchens mit blauen Augen und blonden Haaren. Sie habe sich immer mit der afroamerikanischen Kultur identifiziert, ihre vier adoptierten Geschwister sind schwarz und sie sei mit einem Schwarzen verheiratet gewesen. „Sie ist eine Künstlerin und kann sich verkleiden und jede Ethnie annehmen“, sagt ihre Mutter. Spokane prüft, ob sich Dolezal eines Vergehens schuldig gemacht hat.