Tiflis.

Ein heftiges Unwetter hat in der georgischen Hauptstadt Tiflis mindestens elf Menschen das Leben gekostet und Dutzende Raubtiere aus dem zerstörten Zoo auf die Straßen getrieben. Sicherheitskräfte mit Spezialgewehren machten Jagd auf streunende Bären, Tiger und Löwen und erlegten mehrere Tiere, wie örtliche Medien gestern berichteten. Regen löste Erdrutsche und große Überschwemmungen in mehreren Stadtteilen aus.

Ein Nilpferd erkundete die Gegend in der Nähe seines Zoos. Es stapfte durch den Schlamm in den Straßen von Tiflis, vorbei an Autos, die teils bis zum Heck in einer Lawine aus Schutt und Erde steckten. Mit vereinten Kräften trieben und schoben mehrere Männer das Tier wieder in Richtung Zoo.

Die rund 1,2 Millionen Einwohner von Tiflis sollten aus Sicherheitsgründen möglichst in ihren Wohnungen bleiben, teilte das Innenministerium mit. Doch selbst die eigenen vier Wände boten nur bedingten Schutz. In der ersten Etage eines Wohnhauses spähte ein Bär vom Fenstersims aus in ein Apartment. Spezialkräfte erschossen auch einige gefährliche Tiere.

Auch auf der Bundesgartenschau in Brandenburg gab es bei einem Unwetter ein Todesopfer. Ein 49 Jahre alter Mann wurde von einem herabfallenden Ast erschlagen. Das Gelände in Rathenow ist seit dem Unglück am frühen Sonnabend gesperrt. Mit einer Wiedereröffnung der Schau in Rathenow werde voraussichtlich in einer Woche gerechnet.