Zirndorf. Er brachte Playmobil und Hula Hoop unters deutsche Kindervolk. Jetzt ist Bundesverdienstkreuzträger Horst Brandstätter gestorben.

Im Alter von 81 Jahren ist Playmobil-Chef Horst Brandstätter gestorben. Wie das Unternehmen am Montag mitteilte, starb der Alleininhaber des Spielwarenunternehmens bereits am vergangenen Mittwoch in mittelfränkischen Zirndorf bei Nürnberg. Er war im Alter von 19 Jahren 1952 in das Familienunternehmen eingetreten, das seine zwei Onkel führten. Bis zuletzt hatte Brandstätter das Unternehmen zusammen mit zwei Geschäftsführern geleitet.

Seine Ideen und sein Mut zu Reformen hätten der Firma Brandstätter 1958 den Verkaufsschlager Hula-Hoop-Reifen beschert, teilte Playmobil mit. 1974 stellte das Unternehmen das neue Spielzeug Playmobil vor. Die 7,5 Zentimeter großen Spielfiguren wurden bis heute über 2,8 Milliarden mal verkauft. Zuletzt war die Sonderedition „Martin Luther“ sehr erfolgreich.

Große soziale Verdienste

Playmobil beschäftigt nach eigenen Angaben mehr als 4.000 Mitarbeiter weltweit. Im Jahr 2014, betrug der Umsatz des deutschlandweit größten Spielwarenherstellers 595 Millionen Euro. Die größte Fertigungsstätte befindet sich im mittelfränkischen Dietenhofen, weitere Produktionsstandorte sind in Malta, Tschechien und Spanien.

Für seine Leistungen und sein soziales Engagement wurde Brandstätter 1993 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. 2008 erhielt er das Verdienstkreuz Erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Seit 1997 ist er Ehrenbürger seiner Heimatstadt Zirndorf. Die US-amerikanische Spielwarenindustrie hat den fränkischen Playmobil-Unternehmenschef 2014 in ihre „Hall of Fame“ aufgenommen. (epd/dpa)