Mendig. Mehrere Einschläge treffen Besucher und Bühnenpersonal. Landeschefin Dreyer reist an Unglücksort. Programm soll fortgesetzt werden.

Die Premiere des Musikfestivals "Rock am Ring" in Mendig (Rheinland-Pfalz) ist am Freitagabend von einem heftigen Unwetter überschattet worden. Durch einen Blitzeinschlag auf dem Festivalgelände wurden 33 Besucher verletzt, wie ein Polizeisprecher am Sonnabendmorgen bestätigte. Die Verletzten seien notfallärztlich versorgt und in umliegende Krankenhäuser gebracht worden.

Mittlerweile gehe es aber allen wieder gut, sagte Yvonne Kuhn von der ärztlichen Leitung am Sonnabendmittag. Spätestens am Sonntag könnten alle eingelieferten Verletzten aus dem Krankenhaus entlassen werden.

Auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Innenminister Roger Lewentz (beide SPD) fuhren am Sonnabendvormittag nach Mendig, um sich ein Bild der Lage zu machen.

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Auf der Facebook-Seite hatten die Veranstalter vor dem Unwetter gewarnt. Insgesamt drei Blitze waren in der Nacht auf Samstag auf dem Gelände eingeschlagen, wie Polizeisprecher Gerd Bertram sagte. Der erste ging gegen 1.30 Uhr im Backstage-Bereich einer Bühne nieder. Dabei erlitten acht Mitarbeiter des Bühnenpersonals Verletzungen. Als später ein weiteres Gewitter vorhergesagt wurde, beendeten die Veranstalter ein Konzert von Fritz Kalkbrenner.

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Besucher, die noch vor der Bühne waren, wurden in größere Zelte gebeten. Zu den weiteren Einschlägen kam es gegen 3.30 Uhr auf einem Campingplatz sowie um kurz nach 4 Uhr nahe des Towers des Flugplatzes. Bei den anderen 25 Verletzten handelte es sich Kuhn zufolge um Besucher des Events.

Niemand sei direkt von einem Blitz getroffen worden. Die Verletzten hätten Kontakt zu Gegenständen gehabt, die den Strom der Blitze weitergeleitet hätten – etwa Metallgitter. Geklagt hätten einige über Muskelschwäche sowie Herz- und Kreislauf-Beschwerden.

"Rock am Ring" wird fortgesetzt

Das Programm von „Rock am Ring“ soll nach Angaben von Veranstalter Marek Lieberberg wie geplant bis Sonntag weitergehen. An der Bühne sei eine Leitung von einem Blitz getroffen worden. „Die wird jetzt zusätzlich abgedeckt“, sagte er. Das Ende des Kalkbrenner-Konzertes sei ruhig abgelaufen, Panik habe es keine gegeben.

Innenminister Lewentz lobte den Einsatz der Rettungskräfte: „Es ist sehr professionell abgelaufen.“ Auch Lewentz' vier Kinder waren in der Nacht auf dem Festival.

Wetterdienst hatte gewarnt

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte in der Nacht vor Gewittern im Großraum rund um das Festival gewarnt. Für den betroffenen Landkreis Mayen-Koblenz sei um 0.16 Uhr auf das potenziell gefährliche Gewitter hingewiesen worden, sagte DWD-Meteorologin Anna Wieczorek in Offenbach. Um 3.35 Uhr sei dann eine Unwetterwarnung herausgegeben worden.

Generell könnten Blitzschläge zwar auf einen Landkreis bezogen vorhergesagt werden. „Einen Blitzeinschlag bei 'Rock am Ring' können wir aber nicht vorhersagen. Dass eine Gewitterzelle den Landkreis trifft und dabei auch Blitze entstehen, schon.“

Erstmals findet das Festival in diesem Jahr nicht mehr auf dem Asphalt des Nürburgrings, sondern auf dem Flugplatz des Eifel-Örtchens Mendig statt. Das Gelände liegt rund 30 Kilometer entfernt von der Rennstrecke. Erwartet wurden bis Sonntag knapp 90.000 Rockfans. (dpa/HA)