Gemeinsam mit Interpol hat die brasilianische Polizei einen italienischen Mafia-Boss verhaftet, der seit 1986 auf der Flucht war.

Brasília/Rom. Brasiliens Polizei hat in einer Gemeinschaftsaktion mit Interpol einen italienischen Mafia-Boss festgenommen, der seit 1986 auf der Flucht war. In seinem Heimatland Italien wurde er im Zusammenhang mit 20 Mordfällen in der Zeit von 1980 bis 1983 zu lebenslanger Haft verurteilt, wie die Bundespolizei in Brasília nach seiner Festnahme am Dienstag mitteilte.

Nach italienischen Behördenangaben handelt es sich bei dem Mann um den 58-jährigen Pasquale Scotti. Er galt früher als rechte Hand des mächtigen neapolitanischen Camorra-Chefs Raffaele Cutolo. Italien dürfte nun seine Auslieferung beantragen. Italiens Innenminister Angelino Alfano dankte Brasilien und sprach von einem außergewöhnlichen Erfolg.

Den Ermittlern gelang es, den Verdächtigen anhand von Fingerabdrücken zu identifizieren. Er hatte in Brasilien unter falschen Namen gelebt und sich in Recife als Unternehmer ausgegeben. Er ist nach Medienberichten mit einer Brasilianerin verheiratet und hat zwei Kinder. (dpa)